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Sucuk (türk., [ ]) ist eine kräftig gewürzte Rohwurst aus Rind- oder Kalbfleisch und Lammfleisch, die von Südosteuropa über die Türkei bis in verschiedene arabische Länder und inzwischen auch in Europa weit verbreitet ist. Sie wird mit Salz, Pfeffer, Cayennepfeffer, Piment, Kreuzkümmel, Knoblauch und weiteren Zutaten sowie bei industriell hergestellter türkischer Parmak-Sucuk mit Glutamat (Geschmacksverstärker) scharf gewürzt, luftgetrocknet und zum Teil auch geräuchert.
Sucuk wird meist warm gegessen, üblicherweise in Scheiben geschnitten und im eigenen Fett gebraten, z. B. zum Frühstück mit Eiern, Fladenbrot und Tee. Als Imbiss kann sie gegrillt, ähnlich wie Döner, im Brot serviert oder auch als Füllung für Gözleme oder Pasteten verwendet werden.
Herkunft
Etymologisch ist das Wort "Sucuk" Alttürkisch und ist ein Kompositum aus dem Wort "suğur" (übersetzt "dörren", "trocken machen") und dem Suffix "cuk"[1]. Das Wort Sucuk (osmanisch türkisch سجوق) findet im Lexikon von Franciscus a Mesgnien Meninski aus dem Jahr 1680 Erwähnung[2]. Festgehalten wurde auch "Kan-Sucuğu" (osmanisch türkisch قانسوجوغو für "Blutwurst") und "Ciğer-Sucuğu" (osmanisch türkisch جكر سوجوغو für "Leberwurst").
Formen
Sucuk gibt es in drei Formen:
- als Kangal-Sucuk (türkisch für „Kringel“), vergleichbar mit einer Ringsalami
- als Parmak-Sucuk (türkisch für „Finger“), üblicherweise zwei parallel verbundene, etwa fingerlange, gerade Würste
- als Büfe-Sucuk (türkisch für „Buffet“), eine etwa zwei- bis dreimal längere, einzelne Parmak-Sucuk
Parmak-Sucuk ist in der Regel schärfer als Kangal-Sucuk.
Schreibweise
In den verschiedenen Ländern variieren Schreibweise und Aussprache: türkisch sucuk, kurdisch sûçuk, bulgarisch суджук; armenisch yershig, սուջուխ; arabisch سجق [suʤuq]; albanisch suxhuk; griechisch σουτζούκι soutzouki;[3] kasachisch шұжық schuschyq; kirgisisch чучук tschutschuk; serbokroatisch sudžuk.
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ Sevan Nisanyan: Lexikon. In: Nisanyan Sözlük. Sevan Nisanyan, 13. August 2021, abgerufen am 9. Mai 2024 (türkisch).
- ↑ Franciscus a Mesgnien Meninski: Thesaurus Linguarum Orientalium Turcicae, Arabicae, Persicae, Praecipuas earum opes a Turcis peculariter usurpatas continens. In: Franciscus a Mesgnien Meninski (Hrsg.): Thesaurus Linguarum Orientalium Turcicae, Arabicae, Persicae, Praecipuas earum opes a Turcis peculariter usurpatas continens. Band 10. Opera, typis, & sumptibus Francisci a Mesgnien Meninski SS. Sep. Equitis Hierosolymitani, Sac. Caes. Maiest. Consiliarii, ac linguarum Orientalium Interpretis primarii, Viennae Austriae 1680, S. Fundstelle S. 2559.
- ↑ Γεώργιος Μπαμπινιώτης (Georgios Babiniotis): Λεξικό της Νέας Ελληνικής Γλώσσας (Lexikon der Neugriechischen Sprache). 2. Auflage. Κέντρο Λεξικολογίας, 2005, ISBN 960-86190-1-7, S. 1628.