Beveren
Beveren (Provinz Ostflandern)
Beveren (Provinz Ostflandern)
Beveren
Staat: Belgien Belgien
Region: Flandern
Provinz: Ostflandern
Bezirk: Sint-Niklaas
Koordinaten: 51° 13′ N, 4° 15′ OKoordinaten: 51° 13′ N, 4° 15′ O
Fläche: 150,18 km²
Einwohner: 49.531 (1. Jan. 2022)
Bevölkerungsdichte: 330 Einwohner je km²
Postleitzahl: 9120, 9130
Vorwahl: 03
Bürgermeister: Marc Van de Vijver (CD&V)
Adresse der
Kommunal-
verwaltung:
Gemeente Beveren
Stationsstraat 2
9120 Beveren
Website: www.beveren.be

Beveren ist eine belgische Gemeinde in der Provinz Ostflandern mit 49.531 Einwohnern (Stand 1. Januar 2022). Zur Gemeinde gehören die Ortsteile Beveren, Melsele, Haasdonk, Vrasene, Kieldrecht, Verrebroek, Kallo und Doel.

Geschichte

Die heutige Gemeinde entstand nach der Neugliederung 1977, als die übrigen Ortsteile eingemeindet wurden. Seitdem gehört sie nach der Fläche zu den umfangreichsten Gemeinden Belgiens.

Beveren ist das älteste politische Zentrum im Waasland, einem Landstrich im Nordosten der Provinz Ostflandern. Erhalten sind das kleine Schloss Cortewalle aus dem 15. Jahrhundert sowie der Hof ter Saksen aus dem 18. Jahrhundert.

Im Jahr 2000 hat man im Ortsteil Doel eine hervorragend erhaltene Kogge gefunden und ausgegraben. Das 20 Meter lange und sieben Meter breite Schiff stammt aus der ersten Hälfte des 14. Jahrhunderts und ist, nach seinem Fundort, als Doeler Kogge bekannt geworden.

Nach offiziellen Planungen soll die Gemeinde Beveren Ende 2025 mit den benachbarten Gemeinden Kruibeke und Zwijndrecht zur neuen Gemeinde Beveren Waas fusioniert werden.[1]

Gemeindegliederung

Beveren
# Name Oberfläche
(km²)
Einwohner
(31/12/2007)
I Beveren 19,03 19.803
II Melsele 18,54 10.240
III Haasdonk 10,25 4.131
IV Vrasene 13,77 3.852
V Verrebroek 15,82 1.913
VI Kallo 27,64 1.830
VII Kieldrecht 19,50 3.790
VIII Doel 25,61 359

Quelle: Gemeinde Beveren[2]

Die Gemeinde Beveren grenzt an folgende (Teil-)Gemeinden und Distrikte:

Wirtschaft

Mühle aus dem 17. Jh. und Kernkraftwerk

Im Norden der Gemeinde befindet sich am linken Scheldeufer ein großer Teil des Antwerpener Hafens, unter anderem der Deurganckhaven, Antwerpens größtes Container-Terminal, etwa dem Container-Terminal Hamburg-Altenwerder vergleichbar.

Auf dem Gebiet des Ortsteils Doel steht ein Kernkraftwerk mit vier Reaktoren, das von 1969 bis 1985 errichtet wurde. Doel selbst sollte für eine Erweiterung des Antwerpener Hafens vollständig abgerissen werden, an dieser Stelle sollte ein neues Dock gebaut werden.[3][4][5] Zwischen den letzten Einwohnern Doels und der Regierung war deswegen eine harte Auseinandersetzung entbrannt.[6] 2022 beschloss die flämische Regierung den Fortbestand des Ortes.[7]

Gemeinderat

Sitzverteilung

  • Opposition: 14 Sitze
    • Vlaams Belang: 4 Sitze
    • Kartelpro: 5 Sitze
    • Onafhankelijken: 5 Sitze (= aus Vlaams Belang ausgetretene Abgeordnete)

Ergebnisse der Gemeinderatswahlen 2006

  1. CD&V/N-VA: 44,38 % (+ 5,1)
  2. Vlaams Belang: 27,1 % (+ 7,1)
  3. Kartel.pro (sp.a-Spirit-Groen): 18,41 % (+ 18,4)
  4. VLD: 10,11 % (− 18,6)

Ergebnisse der Gemeinderatswahlen 2000

  1. CVP tegenwoordig CD&V: 39,2 % (ex-burgemeester François Smet en burgemeester Marc van de Vijver)
  2. VLD.VU.A tegenwoordig VLD: 29,62 %
  3. Vlaams Blok tegenwoordig Vlaams Belang: 19,96 %
  4. SP tegenwoordig sp.a: 9,51 %
  5. Vivant: 1,64 %

Verkehr

Sowohl mit der Eisenbahn als auch auf der Straße ist Beveren gut zu erreichen. Zwei Bahnhöfe, Beveren und Melsele entlang der Bahnlinie 59 Gent–Antwerpen, verbinden Beveren mit den großen Städten. Früher gab es mit dem Bahnhof Haasdonk auch noch einen dritten, der mittlerweile jedoch geschlossen wurde.

Aus Antwerpen führt die Antwerpener Straßenbahnlinie 3 bis zur Krijgsbaan in Melsele.

Sport

Der Coupe Egide Schoeters (Egide-Schoeters-Cup/niederländisch: Schaal Egide Schoeters) ist ein belgisches Radrennen, das jedes Jahr im Juli in Beveren in der Provinz Ostflandern ausgetragen wird. Das Rennen wurde 1957 ins Leben gerufen.

Der Name ist eine Hommage an Egide Schoeters, eine ehemalige belgische Politikerin, die 1956 verstarb.

Persönlichkeiten

Literatur

  • Dirk VERELST, Politieke en institutionele geschiedenis (1984)
  • Frieda MEIRE, Sociaal-economische geschiedenis van de 19e eeuw (1985)
  • Jef SMESSAERT, Bevolkingsevolutie en bevolkingsstructuren (1986)
  • Daniel DEBAECKE en Marc GOVAERTS, Het onderwijs in Beveren tijdens de 19e eeuw (1794–1884)
  • Daniel Debaecke, Aspecten van het religieuze leven in Beveren in de 19e eeuw Frieda MEIRE, Schets van de politieke geschiedenis van de 19e eeuw (1988)
  • Beatrijs AUGUSTYN, De veenontginning in de 12e–16e eeuw (1999)
  • Dirk VAN DUYSE, Kapellen in Beveren : inventarisatie en situering (1995)
  • Wilfried ANDRIES en Roger PUYNEN, Beverenaars van de twintigste eeuw (2001)
  • Herman COOLS, Het dialect van Beveren en zijn deelgemeenten (2000)

Einzelnachweise

  1. Andreas Kockartz: Nach der Kommunalfusion: Beveren Waas wird eine der größten Gemeinden Flanderns. In: flanderninfo.be. 15. Februar 2024, abgerufen am 6. April 2024.
  2. Historisch Overzicht Bevolkingscijfers. Gemeinde Beveren, archiviert vom Original am 20. Oktober 2006;.  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.beveren.be
  3. ZDF: Auslandsjournal, 23. September 2009
  4. Tobias Müller: Die Geisterstadt an der Schelde - Jungle World Nr. 31, 5. August 2010.
  5. Eckhard-Herbert Arndt: Orgel weicht neuen Terminals · Antwerpen treibt Erweiterung auf dem Linken Scheldeufer voran · Auch eine Kirche wird abgerissen. In: Täglicher Hafenbericht vom 27. April 2016, S. 16
  6. Tobias Müller: Die Fata Morgana im Polder im Onlineangebot der taz, abgerufen am 16. Juli 2013
  7. Landbouw krijgt garanties in Doel, Artikel vom 27. April 2022 auf www.landbouwleven.be (flämisch)
Commons: Beveren – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien