Tarvastu
Wappen
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Flagge
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Staat: Estland Estland
Kreis: Viljandi
Koordinaten: 58° 14′ N, 25° 53′ OKoordinaten: 58° 14′ N, 25° 53′ O
Fläche: 409 km²
 
Einwohner: 3.749 (2010)
Bevölkerungsdichte: 9 Einwohner je km²
Zeitzone: EET (UTC+2)
 
Website:
Karte von Estland, Position von Tarvastu hervorgehoben

Tarvastu (deutsch: Tarvast oder Tarwast) war eine Landgemeinde im estnischen Kreis Viljandi mit einer Fläche von 409 km². Sie hatte 3749 Einwohner (Stand 1. Januar 2010).

Tarvastu wurde erstmals 1234 als Kirchspiel erwähnt. Neben dem Hauptort Mustla umfasste die Landgemeinde die Dörfer Ämmuste, Anikatsi, Jakobimõisa, Järveküla, Kalbuse, Kannuküla, Kärstna, Kivilõppe, Koidu, Kuressaare, Maltsa, Marjamäe, Metsla, Mõnnaste, Muksi, Pahuvere, Pikru, Põrga, Porsa, Raassilla, Riuma, Roosilla, Soe, Sooviku, Suislepa, Tagamõisa, Tarvastu, Tinnikuru, Ülensi, Unametsa, Väluste, Vanausse, Veisjärve, Vilimeeste, Villa und Vooru.

39 % des Gebiets sind von Wäldern bedeckt. Im Osten grenzte die Landgemeinde an den Võrtsjärv.

Ordensburg Tarwast

Burgruine Tarvast
Burgruine Tarvast

Nahe dem Dorf Tarvastu befinden sich die Reste der Ordensburg Tarwast (estnisch:Tarvastu Ordulinnus), die Burg gehörte zu der Komturei Fellin des Livländischen Ordens. Die Ruinen der Burg gelten heute als Baudenkmal.[1]

Lage

Ihre Lage war taktisch wie strategisch sehr günstig gewählt. Die Position auf einem Hügel, der von drei Seiten von Wasser umgeben ist, ließ sie zu einem schwierigen Ziel werden, ebenso ermöglichte die Lage die leichte Kontrolle der gesamten Gegend. Die Größe des Hügels ermöglichte eine Anlage mit einer Größe von insgesamt 6555 m². Da der Tarvastu-Fluss an dieser Stelle genügend Wasser führt, konnte bei der Burg auch eine befestigte Wassermühle errichtet werden, dadurch kam der Burg auch eine gewisse wirtschaftliche Bedeutung zu.

Geschichte

Mangels schriftlicher Unterlagen ist eine genaue Datierung der Errichtung der Burg nicht möglich, die Struktur des Mauerwerks lässt eine Datierung auf das 14. Jahrhundert zu[2] Sie wurde vom Livländischen Orden errichtet, und diente wie viele baltische Burgen der damaligen Zeit der Kontrolle und der Verteidigung der Region. Sie wurde bereits 1329 von Großherzog Gediminas von Litauen angegriffen und schwer beschädigt. Nach Beseitigung der Schäden und weiteren Umbauarbeiten war der Landmeister ab 1410 häufig längere Zeit Gast auf der Burg. Deshalb wurden die Holzdecken durch Gewölbe aus Ziegelsteinen ersetzt. Während des Livländischen Krieges wurde die Burg 1560 von den Streitkräften Iwans IV. gestürmt und schwer beschädigt. Die Burg wurde Ende des 16. Jahrhunderts durch die Explosion eines Schießpulverlagers endgültig zerstört.

Im Frühjahr 1825 wurde in der Nähe der Burg, auf dem Gelände des Tarvastu-Herrenhauses von Charlotte Luise von Mensenkampff, nach dem Tod ihres Mannes Jakob von Mensenkampff, eine Kapelle errichtet.

Im Jahr 2022 begannen Sanierungsarbeiten an den Resten der Burg, gleichzeitig wurden unter der Leitung des estnischen Archäologen Aivar Kriiska von der Universität Tartu erste Forschungsarbeiten über die Geschichte der Burg eingeleitet.[3]

Persönlichkeiten

Einzelnachweise

  1. ↑ Tarvastu ordulinnuse varemed. Kultuurimälestiste register, abgerufen am 19. Mai 2024 (estnisch).
  2. ↑ Die Burgen in Estland und Lettland. (PDF) Armin Tuulse, abgerufen am 19. Mai 2024 (deutsch).
  3. ↑ Sanierungsarbeiten bringen Spannendes ans Licht. posttimees.ee, abgerufen am 19. Mai 2024 (estnisch).