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Skriptsprachen (auch Scriptsprachen) sind Programmiersprachen, die über einen Interpreter ausgeführt werden. Sie verzichten manchmal auf Sprachelemente, deren Nutzen erst bei der Bearbeitung komplexerer Aufgaben zum Tragen kommt. So wird etwa in Skriptsprachen auf den Deklarationszwang von Variablen meist verzichtet – vorteilhaft zur schnellen Erstellung von kleinen Programmen (siehe auch Prototyping), bei großen hingegen von Nachteil, etwa wegen der fehlenden Überprüfungsmöglichkeit von Tippfehlern in Variablennamen.
Programme, die in Skriptsprachen geschrieben sind, werden auch Skripte oder Scripts genannt, während in der Betriebssystemumgebung von Microsoft meistens die Bezeichnung Makro verwendet wird. Skripte werden fast ausschließlich in Form von Quelltextdateien ausgeliefert, um so ein einfaches Bearbeiten und Anpassen des Programms zu ermöglichen.
Häufig vorhandene Merkmale sind:
Bei einigen Skriptsprachen kann der Programmcode (ebenso wie andere Daten) durch das Programm selbst manipuliert werden; das macht jene Sprachen besonders flexibel.
Die Anwendungsgebiete und Eigenschaften konventioneller Programmiersprachen und Skriptsprachen überschneiden sich mittlerweile stark (siehe hierzu den Abschnitt Abgrenzung), weshalb eine strikte Trennung zwischen konventionellen Programmiersprachen und Skriptsprachen nur selten möglich ist.
Aus architektonischer Sicht werden Skriptsprachen häufig verwendet, um bestehende Komponenten in einem Anwendungsprogramm zu verbinden bzw. aufzurufen. Die Komponenten selbst werden in einer komplexeren Programmiersprache entwickelt. Beispiel dafür ist ein Shellskript, das externe Programme aufruft. Diese Programme sind im Allgemeinen in verschiedenen Programmiersprachen entwickelt. Ein anderes Beispiel ist die Sprache BPEL, die verwendet wird, um Webservices zu beschreiben, die in verschiedenen Programmiersprachen entwickelt werden können.
Wurden Skriptsprachen anfangs nur für kleinere Automatisierungen verwendet, so werden sie heute auch in Bereichen eingesetzt, die früher den klassischen Programmiersprachen vorbehalten waren. Durch Verbesserungen in den Interpretern wurde der Geschwindigkeitsunterschied zu statischen Sprachen verringert; zusammen mit dem Fortschritt der Rechenleistung ergibt sich vielfach eine akzeptable Ausführungsgeschwindigkeit, die früher nur mit kompilierten Programmen zu erreichen war. Darüber hinaus können in einigen der selbständigen Programmiersprachen Variablen zur besseren Fehlerüberprüfung optional deklariert werden. Mit modernen Skriptsprachen können daher manche Anwendungen, etwa zur Auswertung von Daten, vollständig unter Verzicht auf externe Programme implementiert werden.
Manche Skriptsprachen sind von den Kommandozeileninterpretern der Betriebssysteme abgeleitet. Die Interpreter sind vorrangig für interaktive Benutzung, d. h. für die Eingabe von Kommandos, ausgelegt. Die Eingabesprache wird um Variablen, arithmetische Ausdrücke, Kontrollstrukturen (if, while) und anderes erweitert und ermöglicht so die Automatisierung von Aufgaben (z. B. bei der unbeaufsichtigten Installation), indem „kleine Programme“ in Dateien geschrieben werden. Diese Dateien können dann vom Interpreter ausgeführt werden. Die Dateien nennt man unter dem Betriebssystem Unix Shellskripte (ausgeführt von einer der Unix-Shells sh, csh …) oder unter DOS und Windows auch Stapelverarbeitungsdateien oder Batch-Skripte (ausgeführt von COMMAND.COM und cmd.exe).
Abzugrenzen sind Kommandozeileninterpreter von interaktiven Sprachen (wie z. B. Lisp, Python, Tcl oder Perl im Debugger), die zum Testen und Debuggen interaktive Programmabschnitte ausführen können, aber nicht so eng im Betriebssystem integriert sind.
Skriptsprachen können auch in Anwendungsprogrammen zur Automatisierung von Aufgaben oder durch Erweiterung der Fähigkeiten des Programms dienen. Teilweise wird auch ein Teil der Funktionalität des Programms selbst in dieser Skriptsprache realisiert. Somit können Anwender die Funktionalität eines solchen Programms schnell mit neuen Funktionen erweitern oder bestehende abändern, ohne das Programm selbst umzuschreiben. Diese Erweiterungen können selbst so weitreichend sein, dass das Programm völlig neue Aufgaben erledigt, die mit dem vorherigen Programm – aus Anwendersicht – nichts mehr gemeinsam haben. So wurden aus dem Texteditor Emacs auch ein E-Mail-Programm (Wanderlust[1]) oder ein Webbrowser (Emacs-W3[2]).
Im Gegensatz zu Plug-ins sind Skripte bzw. Makros wesentlich flexibler und werden vor allem für kleine Automatisierungen angewendet.
Für das WWW werden Skriptsprachen häufig auf den Servern verwendet, um dynamische Seiten oder ganze Webanwendungen zu erstellen. Dies geschieht zum Beispiel bei den Wikis, bei Foren, Gästebüchern und bei Onlinegeschäften.
Des Weiteren werden clientseitige Skriptsprachen auch in den Webseiten selbst eingebunden und in den Browsern ausgeführt.
Skriptsprachen können auch von anderen Programmen getrennt von ihrem Interpreter ausgeführt werden. Einige dieser sind für Spezialaufgaben konzipiert, andere sind allgemein verwendbare Sprachen. Diese Sprachen haben die für umfangreiche Programmprojekte notwendigen Konzepte wie Namensräume und Kapselung und werden deshalb nicht selten für größere Anwendungen verwendet.
Sprache | Annotationen | Anonyme Funktion | Pattern Matching | Benannte Parameter | Optionale Parameter | Currying | Varargs[5] |
---|---|---|---|---|---|---|---|
Groovy | x | x | - | (x) | x | x | x |
JavaScript | - | x | - | x | x | x | x |
Python | x | x | - | x | x | (x) | x |
Scala | x | x | x | x | x | x | x |
PHP | x | x | - | x | x | (x) | x |
Ruby | - | x | - | (x) | x | x | x |
Tcl | - | x | x | (x) | x | (x) | x |