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Salomé kam als Tochter des Predigers Jacques de Gélieu und dessen Ehefrau Elisabeth, geborene Willy, zur Welt und wuchs mit fünf Geschwistern in Les Verrières auf.
Nach dem Tod ihres Vaters 1763 eröffnete sie 1765 gemeinsam mit ihren Schwestern Rose und Marie-Elisabeth ein Pensionat für junge Mädchen in Neuenburg. Zwischen 1768 und 1777 war sie als Lehrerin in England tätig und unterrichtete die Töchter von George Spencer, 4. Duke of Marlborough.
Sie war in dieser Funktion bis 1793 am Hof der Prinzessin George tätig und kehrte nach der Verlobung der Prinzessinnen Friederike und Luise mit den Prinzen Friedrich Wilhelm und Louis von Preussen in das Fürstentum Neuenburg zurück, wo sie bis zu ihrem Tod im Jahre 1820 im Pfarrhaus ihres Bruders Jonas de Gélieu in Colombier lebte.
Mit ihren Schülerinnen unterhielt sie bis zu ihrem Tode einen regen Briefwechsel. Der preussische König Friedrich Wilhelm III. besuchte sie 1814 gemeinsam mit seinem Sohn Wilhelm, ebenso erhielt sie Besuch des preussischen Kronprinzen Friedrich Wilhelm.
In der biografischen Literatur zu Königin Luise von Preussen wird sie häufig mit ihrer Schwester Susanne-Salomé de Gélieu (1737–1808) verwechselt, die jedoch das Gebiet von Neuenburg zeit ihres Lebens allenfalls verliess, um in dem ihrem Wohnort Lignières benachbarten und zum damaligen Fürstbistum Basel gehörenden La Neuveville einzukaufen.
Wirken
Während ihrer Tätigkeit als Erzieherin der Prinzessinnen Luise und Friederike besuchte Salomé de Gélieu im Jahr 1787 die die Johann Gottfried Brügelmann gegründete Textilfabrik Cromford in Ratingen. Ihr Bericht über diesen Besuch[1] diente als wichtige Quelle für die Rekonstruktion der Maschinen der Textilfabrik Cromford im Rahmen des Rheinischen Industriemuseums[2].
Carsten Peter Thiede, Eckhart G. Franz: Jahre mit Luise von Mecklenburg-Strelitz. Aus Aufzeichnungen und Briefen der Salomé von Gélieu (1742–1822). In: Archiv für hessische Geschichte und Altertumskunde NF 43, 1985, ISSN0066-636X, S. 79–160.
Einzelnachweise
↑Erstmals veröffentlicht bei Karl Deicke: Marie Louise Albertine, Landgräfin von Hessen, besucht ihre Herrschaft Broich 1787 und 1791. In: Zeitschrift des Mülheimer Geschichtsvereins 1935, S. 2–21; vollständig bei: Carsten Peter Thiede, Eckhard G. Franz: Jahre mit Luise von Mecklenburg-Strelitz. Aus Aufzeichnungen und Briefen der Salomé von Gélieu (1742–1822). In: Archiv für hessische Geschichte und Altertumskunde NF 43, 1985, ISSN0066-636X, S. 79–160.
↑Martin Schmidt: Technologietransfer. In: LVR-Industriemuseum (Hg.): Cromford Ratingen – Lebenswelten zwischen erster Fabrik und Herrenhaus um 1800. Ratingen 2010, ISBN 978-3-9813700-0-3, S. 139.