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Stadtgemeinde Saalfelden am Steinernen Meer
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Wappen | Österreichkarte | |
Basisdaten | ||
Staat: | Österreich | |
Bundesland: | Salzburg | |
Politischer Bezirk: | Zell am See | |
Kfz-Kennzeichen: | ZE | |
Fläche: | 118,34 km² | |
Koordinaten: | 47° 26′ N, 12° 51′ O | |
Höhe: | 748 m ü. A. | |
Einwohner: | 17.273 (1. Jän. 2024) | |
Bevölkerungsdichte: | 146 Einw. pro km² | |
Postleitzahl: | 5760 | |
Vorwahl: | 06582 | |
Gemeindekennziffer: | 5 06 19 | |
NUTS-Region | AT322 | |
UN/LOCODE | AT SSM | |
Adresse der Gemeindeverwaltung: |
Rathausplatz 1 5760 Saalfelden am Steinernen Meer | |
Website: | ||
Politik | ||
Bürgermeister: | Erich Rohrmoser (SPÖ) | |
Gemeinderat: (Wahljahr: 2024) (25 Mitglieder) |
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Lage von Saalfelden am Steinernen Meer im Bezirk Zell am See | ||
Rathaus Saalfelden | ||
Quelle: Gemeindedaten bei Statistik Austria |
Saalfelden am Steinernen Meer ist eine Stadt im österreichischen Bundesland Salzburg und ist der Zentralort des Pinzgauer Saalachtals. Die Gemeinde liegt rund 14 km nördlich der Bezirkshauptstadt Zell am See. Mit 17.273 Einwohnern (Stand 1. Jänner 2024) ist Saalfelden die bevölkerungsreichste Stadt des Bezirks Zell am See und nach Salzburg und Hallein die Stadt mit der dritthöchsten Bevölkerung im Bundesland Salzburg.
Saalfelden am Steinernen Meer liegt auf 748 Meter Seehöhe und umfasst 118 Quadratkilometer.
Den größten Anteil der Gemeindefläche nimmt das Saalfeldner Becken ein, welches eingebettet ist zwischen
Gegen Süden ist das Becken weitläufig gegen das Zeller Becken des Zeller Sees und der Salzach offen und ermöglicht den Blick auf die Hohen Tauern, insbesondere auf das Kitzsteinhorn und das Wiesbachhorn. Die beiden Becken sind durch eine landschaftlich kaum erkennbare Talwasserscheide getrennt. Diese Talung ist eines der größten inneralpinen Becken.
Der Hauptfluss des Beckens ist die Saalach. Diese entspringt im hinteren Glemmtal, tritt südlich von Saalfelden in das Becken ein und durchfließt es von Süd nach Nord. Der das Stadtgebiet Saalfeldens in Ost-West-Richtung durchfließende rechte Nebenfluss der Saalach ist die Urslau und als linker Nebenfluss ergießt sich von Westen kommend die Leoganger Ache in die Saalach. Zudem existieren einige kleinere Nebengewässer.
Mitten im Becken liegt die gut 100 m hohe Erhebung des Kühbichls (Kühbühel).
Der einzige See im weitläufigen Becken ist der künstlich angelegte und zu Freizeitzwecken genutzte Ritzensee. Etliche weitere, ebenfalls künstlich angelegte Teiche dienen in erster Linie der Fischerei und dem Tourismus.
Das Saalfeldner Becken war bereits in der Bronzezeit und auch nach dem Zuzug bajuwarischer Einwanderer mehr oder weniger stark besiedelt. Eine Siedlung oder Ortschaft zu jener Zeit ist aber nicht in der Dimension vorzustellen, wie sich Dörfer oder Orte heute präsentieren. Zu einer damaligen Ortschaft ist auch allein ein einzelner Bauernhof bestehend aus Stall, Scheune und Wohnhaus zu zählen. So ist erklärlich, dass sich im Saalfeldner Becken, im Saalfeld, viele Orte bildeten.
Saalfelden entwickelte sich im Laufe der Zeit zum Zentralort; die kleinen, umliegenden Ortschaften wurden eingemeindet und zählen heute zum Stadtgebiet. Manche davon sind bereits so mit dem Stadtgebiet verwachsen, dass sie als einst eigene Ansiedlungen nicht mehr erkenntlich sind. Diese 35 nunmehr eingemeindeten Ortschaften sind (in Klammern Einwohnerzahl Stand 1. Jänner 2024[1]):
Die Stadt Saalfelden umfasst neun Katastralgemeinden:
Die Nachbargemeinden von Saalfelden sind:
Weißbach bei Lofer | Weißbach bei Lofer | Schönau am Königssee |
Leogang | Maria Alm am Steinernen Meer | |
Maishofen und Viehhofen | Maishofen und Zell am See |
Maria Alm am Steinernen Meer |
Die im Nordosten von Saalfelden gelegene Gemeinde Schönau am Königssee befindet sich im bayerischen Landkreis Berchtesgadener Land.
Erste Funde im Saalfeldner Becken stammen aus dem 3. Jahrtausend v. Chr. Aus dieser Epoche (Jungsteinzeit) stammt jene im Jahr 1891 ausgegrabene Steinaxt mit gebohrtem Stielloch, deren Fundort aber nicht aufgezeichnet und überliefert wurde. Kupfervorkommen waren für die damalige Zeit in dieser Region ausreichend vorhanden und entsprechende Abbaustellen lassen sich noch heute nachweisen.
Aus der folgenden Älteren Eisenzeit sind kaum Funde vorhanden, was darauf schließen lässt, dass die Besiedelung des Saalfeldner Raumes zurückging. Erst in der jüngeren Eisenzeit (2. bis 1. Jahrhundert v. Chr.) ist eine starke Zunahme der Besiedelung feststellbar. Damals siedelten die Kelten im Pinzgau. Aus dieser Epoche stammt der berühmte „Hirsch vom Biberg“, eine Bronzeplastik in Form eines sitzenden Hirschen. Neuesten Erkenntnissen zufolge muss der Ort seiner Herstellung nicht unbedingt mit der Fundstätte übereinstimmen. Man ist sich aber sicher, dass die Arbeit aus der Zone nördlich der Alpen stammt.
Aus römischer Zeit ist sehr wenig überliefert. Lediglich Namen und Bezeichnungen lassen auf einen starken Einfluss der römischen Kultur schließen. So stammen Benennungen wie Bisontio (wovon sich Pinzgau ableitet) oder Marcon (das heutige Marzon) wohl aus dieser Epoche.
Ab dem 7. Jahrhundert ergriffen bajuwarische Zuwanderer vom Saalfeldner Becken Besitz. Die Ortsnamenendungen -ing oder -ham belegen die frühe Landnahme durch diese Volksgruppe. In der Folge fand eine Vermischung der romanischen Bevölkerung mit den Bajuwaren statt. Auffällig ist, dass die Namensgebungen von Orten oder Gewässern im Talboden verstärkt auf die bajuwarische Besiedlung schließen lassen, wogegen die romanischen Ausdrücke verstärkt am Alpen- bzw. Beckenrand vorkommen.
Im 8. Jahrhundert wurde das älteste Güterverzeichnis der Salzburger Kirche angelegt. Mit diesen Aufzeichnungen wurde die Bedeutung des Salzburger Gründerheiligen Rupert als Apostel der Bayern dokumentiert. Dieses Güterverzeichnis bringt auch die erste schriftliche Nachricht über Saalfelden und den Pinzgau. Darin wird berichtet, dass ein Priester namens Boso gewisse Ländereien an Orten im „Salzburggau“ (Saalfelden, Zell am See, Wals) übergeben hatte. Saalfelden ist namentlich genannt, ebenso der Fluss Saalach: „in Bisoncio, quod nunc Pinzgo dictur atque ad Salvet super Sala“ („in Bisoncium, das nun Pinzgau genannt wird, sowie nach Saalfelden an der Saalach“).
Später wurde das damalige Bayern ins „Frankenreich“ eingegliedert und die fränkische Grafschaftsverfassung eingeführt. Im Pinzgau wurden zwei Grafschaften eingerichtet, von denen die Grafschaft im Oberpinzgau dem jetzigen Gerichtsbezirk Mittersill entsprach und die Grafschaft Mitter- und Unterpinzgau den übrigen Teil des heutigen politischen Bezirkes Zell am See umfasste.
Für das Jahr 930 ist überliefert, dass ein gewisser Graf Dietmar Besitztümer in Saalfelden hatte. Sein (wahrscheinlicher) Sohn, der Edle Dietmar, übergab an Erzbischof Hartwig (991–1023) im Tauschgeschäft die Ländereien in und um Saalfelden. Damit war der Grundstein gelegt, der Saalfeldens Entwicklung zum Ort und Markt ermöglichte.
Das 11. und 12. Jahrhundert kann man als die Zeit der „Herren von Saalfelden“ bezeichnen.
Im Jahr 1228 erwarb Erzbischof Eberhard II. (1200–1246) durch ein Tauschgeschäft mit Bayern den heutigen Pinzgau. Saalfelden wurde in der Übergabsurkunde noch als eigenständige Beckenlandschaft, das Salfeld, und nicht als Ort genannt. 1290 verlor Gebhard von Felben die Burg Lichtenberg an den Erzbischof und darauffolgend wurde 1294 ein erzbischöfliches Landgericht Saalfelden gebildet.
Um die Mitte des 14. Jahrhunderts wurde Saalfelden erstmals als Marktort genannt. 1418 wurde das Landgericht Saalfelden mit der Verwaltung der Burg Lichtenberg zusammengelegt und es wurde das Pfleggericht Lichtenberg dem Pfleger (Verwalter) der Burg unterstellt.
Die weitere Geschichte ist sehr stark mit der Kirche verbunden. Auch den Pinzgau erreichte gegen Ende des 16. Jahrhunderts der Hexenwahn, der Glaube an Teufelspakt und an Zauberei. Als eine der ersten Folterungen fand 1565 in Saalfelden die Verbrennung einer angeblichen Zauberin statt. Der Schwerpunkt der Hexenverfolgung im Pinzgau verlagerte sich aber sodann in das Pfleggericht Mittersill. Diese Verfolgungen währten weit ins 18. Jahrhundert hinein.
Saalfelden wurde in der Folge zu einer aufmüpfigen Gemeinde. Schon 1801, nachdem der letzte regierende Salzburger Erzbischof nach Wien ins Exil gegangen war, hatten sich die Saalfeldner Bauern unter Hinweis auf das Fehlen eines Landesfürsten geweigert, von ihrem Holzbezug das übliche Stockrecht und Forstgeld zu bezahlen. 1811 wird berichtet, dass aus einer Forderung von 1000 Gulden lediglich 300 Gulden bezahlt wurden.
Vom 17. bis zum 19. Jahrhundert erlebte Saalfelden als Marktort eine lang andauernde Rezession in seiner wirtschaftlichen Entwicklung. Die Handelswege hatten sich verändert. Der Haupthandel verlief nun über den Pongau und Lungau zur erzbischöflichen Residenzstadt Salzburg. Die Markttage, die bereits aus dem 14. Jahrhundert stammten, wurden immer wichtiger. Als Markttag für Saalfelden wurde der Dienstag bestimmt.
Während der Napoleonischen Kriege kam es zur weitgehenden Selbstverwaltung in Gemeindeangelegenheiten.
1811 vernichtete ein Brand den gesamten Markt, bei dem 107 Häuser und die Kirche in nur vier Stunden zu Schutt und Asche wurden. Über 800 Menschen wurden obdachlos. Aus allen Orten Salzburgs und auch aus Bayern kamen Spenden und Hilfsgüter, die den Wiederaufbau ermöglichten. Dieser Brand führte zu den ersten Brand- und Bauvorschriften.
1816 kam Salzburg (und damit auch Saalfelden) nach neuerlich sechsjähriger Zugehörigkeit zu Bayern wieder zu Österreich. 1850 bis 1854 war Saalfelden Sitz der Bezirkshauptmannschaft. 1864 wurde die neue Salzburger Gemeindeverordnung erlassen, unter anderem: Die Grundfeste des freien Staates ist die freie Gemeinde!. Saalfelden konnte davon profitieren.
1875 erhielt Saalfelden einen Eisenbahnanschluss mit eigenem Bahnhof. Diese Zeit kann auch als die Geburtsstunde der Saalfeldner Sozialdemokratie angesehen werden. Bereits 1901 waren bei einer Reichsratswahl in Saalfelden zwei Drittel der abgegebenen Stimmen sozialdemokratisch.
1899 wurde die Marktwasserleitung errichtet. Vorher hatten zwölf öffentliche Brunnen und 20 Privatbrunnen die Häuser versorgt.[2]
Um die Zeit der Wende zum 20. Jahrhundert war es noch üblich, dass nur ein „Bürger“ auch das Amt des Bürgermeisters innehaben konnte. Die Liste der Saalfeldner Bürger umfasste am Stichtag 5. Dezember 1896 genau 63 Männer.
Eberhart führte Saalfelden in das 20. Jahrhundert. Bereits im Jahr seiner Amtseinführung wurde auf seine Initiative hin die „Sparkasse der Marktgemeinde Saalfelden“ gegründet. Er war hauptverantwortlich dafür, dass 1899 die erste Wasserleitung aus dem Kalmbach errichtet wurde. 1905 wurde in Bachwinkl mit dem Bau eines Elektrizitätswerkes begonnen. Damit konnten die Straßenbeleuchtung wesentlich verbessert und die Öllichter verdrängt werden. 1906 wurde eine neue Schule eingeweiht. 1910 hatte Saalfelden bereits 5589 Einwohner. Bürgermeister Eberhart verstarb am 5. Februar 1912.
Nach dem Tod seines Vorgängers wurde Johann Eiböck am 16. Februar 1912 von der Bürgerversammlung in das Bürgermeisteramt gewählt. Die Beschwerlichkeiten des Ersten Weltkrieges prägten das Gemeindeleben in dieser Zeit, was zahlreiche Protokolle von Gemeindeausschuss-Sitzungen aus diesen Jahren belegen. Saalfelden wurde von akuter Wohnraumnot geplagt. Der Zuzug von Menschen in den Markt war wesentlich stärker als Wohnraum geschaffen werden konnte.
In diese Zeit fällt der Erwerb des sogenannten „Wagner-Hartl-Anwesens“ und damit die Erbauung des Gemeindehauses an seinem heutigen Platz. Eine Art „Baulandsicherungsmodell“ wurde eingeführt. Die Gemeinde verkaufte Grundstücksteile aus dem erworbenen Anwesen und die Käufer mussten sich verpflichten, diese nicht teurer weiterzuverkaufen. Auch ein Kindergarten wurde errichtet.
Während der Kriegsjahre herrschte große Not. Die Gemeindearbeit wurde fast ausschließlich auf das Überlebensnotwendige reduziert. Mit Ende des Ersten Weltkrieges endete die österreichische Monarchie, die Erste Republik wurde ausgerufen und überall wurden Parlamente gewählt. Am 6. April 1919 gab es die ersten Landtagswahlen in Salzburg.
Der Lehrer Josef Riedler war der erste sozialdemokratische Bürgermeister Saalfeldens. Von 1922 bis 1934 gehörte er auch dem Salzburger Landtag an. Als ein Opfer des austrofaschistischen Ständestaates wurde er am 13. Februar 1934 am Betreten des Gemeindeamtes und an der Ausübung seiner Funktion gehindert. Auch als Schuldirektor wurde er seines Amtes enthoben und vorzeitig pensioniert. Eines seiner Hobbys war die Mineralogie; eine seiner Sammlungen ist im Heimatmuseum Schloss Ritzen zu sehen.
1935 fiel die aus Kehlbach bei Saalfelden stammende Elise Trauner in ihrem Heimatort einem Mord zum Opfer. Als Täter wurde bald darauf ihr damaliger Freund Johann Neudorfer (* 1904) verhaftet, zum Tode verurteilt und am 30. November 1935 im Hof des Landesgerichtes Salzburg hingerichtet.
In die Amtszeit von Bartholomäus Fersterer fiel die Errichtung der Kaserne im Ort. Die Gemeinde musste dazu die baureifen Gründe kostenlos zur Verfügung stellen. 1937 zählte man in Saalfelden 6570 Einwohner.
Am 10. April 1938 stimmte man auch in Saalfelden mit einem überwältigenden „Ja“ dem Anschluss an Hitler-Deutschland zu (offiziell 99,03 %). Dieses Ergebnis wurde aber noch im selben Jahr angezweifelt. Trotzdem entsprach das Abstimmungsergebnis dem österreichischen Gesamttrend. Der Anteil an NSDAP-Mitgliedern in der Bevölkerung stieg rasant. Bürgermeister Fersterer wurde 1938 auf dieselbe undemokratische Weise seines Amtes enthoben, wie es Riedler 1934 erleben musste.
Am 18. März 1938 wurde Hans Großlercher zum kommissarischen Bürgermeister durch den Landeshauptmann bestellt. Die Gemeinde wurde nach NS-Richtlinien geführt und Widerstand dagegen konnte Gefängnis bedeuten.
Auch während dieser Zeit war fehlender Wohnraum wohl das drängendste Problem Saalfeldens.
Am 27. April 1945 wurde die Wiederherstellung der (Zweiten) Republik Österreich unter Staatskanzler Karl Renner proklamiert. Damit konnte sich auch die Arbeiterpartei SPÖ wieder neu formieren. Aus dem christlich-sozialen Lager ging die Österreichische Volkspartei hervor, die den ersten Bürgermeister Saalfeldens in der Zweiten Republik stellte.
Nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges 1945 gehörte Salzburg zur US-amerikanischen Besatzungszone im besetzten Nachkriegsösterreich. Raimund Rohrmoser hatte sich mit dem Amt als Bürgermeister eine schwere Last aufgebürdet. Er stellte sich mit der Besatzungsmacht zwar gut, konnte aber die Erwartungen der Bevölkerung nicht erfüllen. Von der US-amerikanischen Militärverwaltung wurde in seiner Amtszeit zur Unterbringung von ehemaligen KZ-Häftlingen und Zwangsarbeitern ein Lager eingerichtet. Als Rohrmoser dubiose Grundstücksgeschäfte allein zum eigenen Nutzen abwickelte, wurde er bei den Gemeinderatswahlen am 30. Oktober 1949 abgewählt. Erstmals errang die SPÖ die Stimmenmehrheit in Saalfelden.
Saalfelden hatte auf allen Gebieten des öffentlichen Lebens einen enormen Nachholbedarf. Das Straßennetz und die Wasserversorgung mussten ausgebaut werden. Es wurde mit der Verbauung der Urslau begonnen und der zentrale Bauhof eingerichtet.
Am Wohnungssektor ging vieles voran. Vor allem die Wohnbaugenossenschaften „Heimat Österreich“ und „Bergland“ errichteten viele Miet- und Eigentumswohnbauten. Durch die Erweiterung des Wohnraumes war auch Bedarf an mehr Schulen, welche in der Folge auch errichtet wurden.
Nach dem Abzug der Amerikaner zog die BEA (Bundeserziehungsanstalt) in die ehemaligen Besatzungswohnungen in der Bürgerau ein. Der Name der Schule änderte sich sodann in HIB (Höhere Internatsschule des Bundes) und schließlich in Bundesgymnasium und Sportrealgymnasium HIB Saalfelden. Saalfelden wurde zu einem Schulzentrum.
1971 zählte man in der Marktgemeinde 10.175 Einwohner.
Aus gesundheitlichen Gründen war der SPÖ-Angehörige Karl Reinthaler nur sechs Jahre als Bürgermeister im Amt. Reinthaler war ein Verfolgter der Gestapo und zwischen 1942 und 1945 politischer Häftling gewesen. Als Zeitzeuge erzählte er oft von den Geschehnissen.
Unter seiner Führung war der Baubeginn der Bergland-Siedlung zu verzeichnen und wurden die Schulen HTL und HBLA Saalfelden gegründet. Zwei Großmärkte (Interspar und Konsum) wurden errichtet und das Obsmarktbad wurde einer kompletten Neugestaltung unterzogen.
Der Sozialdemokrat Schwaiger übernahm das Amt 1978 von seinem Vorgänger und musste sich erst 1979 einer Wahl stellen. In seine Zeit fällt die Ansiedlung des Rehabilitationszentrums der Pensionsversicherungsanstalt, der Bau des Festsaales, die Errichtung der Fußgängerzone, der Turnsaalbau in der Hauptschule Markt, der Bau neuer Kindergärten und der Ringwasserleitung sowie die Beseitigung der Müll- und Abwasserprobleme durch die Gründung der ZEMKA und des Reinhalteverbandes Mittleres Saalachtal. Die Freiwillige Feuerwehr bekam eine neue, moderne Zeugstätte und das Gebäude für die Allgemeine Sonderschule wurde errichtet.
Die Sprungschanze im Ortsteil Uttenhofen wurde errichtet und 1988 wurde Saalfelden zum Austragungsort der Nordischen Junioren-Weltmeisterschaften. Mit der Ansiedelung der PKL (heute SIG Combibloc) konnte ein industrieller Leitbetrieb für den Ort gewonnen werden.
Auch Schied war Sozialdemokrat und übernahm das Bürgermeisteramt während einer Legislaturperiode von seinem Vorgänger. Er konnte sich bei den darauf folgenden Wahlen ebenfalls eindrucksvoll bestätigen lassen.
Die Entwicklung Saalfeldens ging ungebrochen weiter. Neben Schulerweiterungs- und Neubauten wurde das „Kunsthaus Nexus“ errichtet. In seine Amtszeit fällt die Stadterhebung Saalfeldens im Jahr 2000. Mit einem Budget von 7 Mio. Euro wurde 2005 der im Jahr 1980 errichtete Festsaal saniert und in ein modernes Kongresszentrum umgebaut. Das Straßennetz wurde größtenteils saniert und weitere Großvorhaben in Planung genommen wie die Errichtung eines Sportstadions und einer Nord-Süd-Umfahrung. Auch die Aussiedelung des Bauhofes aus dem Stadtkern wurde begonnen.
2002 und 2005 wurde der Raum Saalfelden von heftigen Unwettern heimgesucht. Die Folgen waren Überschwemmungen und Verwüstungen. Vor allem die Urslau brachte Unmengen an Wasser und Geschiebe mit sich und das Bachbett war mit einer 1 bis 1,5 Meter hohen Schotterschicht gefüllt. Die Ausbaggerung zwischen Grünhäuslsiedlung und Rösslbrücke im Herbst 2005 dauerte Monate.
Die Anzahl der in Saalfelden lebenden Personen hat sich in den vergangenen rund 150 Jahren mehr als verfünffacht.
In den Jahren um 1540 hatte Saalfelden eine mutmaßliche Gesamtbevölkerung von knapp mehr als 500 Einwohnern.
1792 lebten 913 Personen in insgesamt 119 Häusern, 1811 (vor dem großen Brand) 891 in 149 Häusern. 1830 wohnte 922 Personen in 138 Häusern. Um die Mitte des 19. Jahrhunderts erreichte Saalfelden eine Einwohnerzahl von 1.000 Personen.
Die Gemeindevertretung hat insgesamt 25 Mitglieder.
Blasonierung: „Im goldenen Schild auf grünem Dreiberg drei grüne pappelähnliche Laubbäume (Salweiden), deren mittlerer höher ist als die beiden äußeren.“
Die Stadt Saalfelden unterhält zurzeit drei Städtepartnerschaften. Seit 1969 besteht eine Partnerschaft mit der Stadt Rankoshi auf der japanischen Insel Hokkaido. Im Jahr 1976 wurde eine Partnerschaft mit dem hessischen Ort Ober-Roden eingegangen, welcher ein Jahr später in die Gemeinde Rödermark eingegliedert wurde. Nach dem Ort ist die „Ober-Roden-Straße“ benannt. Bei der dritten Partnerstadt handelt es sich seit 1998 um die belgische Stadt Grimbergen aus der flämischen Region.[7]
Bereits um das Jahr 1000 existierte eine Saalfeldner Kirche. Einer Überlieferung zufolge tauschte der Edle Dietmar mit dem Erzbischof Hartwig (991–1023) „seine Kirche bei Saalfelden“ mit der Kirche zu Palmberg in Bayern. Im 11. oder 12. Jahrhundert wurden in der Diözese Salzburg Pfarrinstitute eingerichtet; neben Sankt Martin bei Lofer, Stuhlfelden, Piesendorf und Taxenbach auch in Saalfelden. Nachweislich gab es auch wesentlichen Einfluss vom Bistum Chiemsee in der Pfarre Saalfelden.
Die kulturelle Entwicklung Saalfeldens wird in erster Linie von den vielen kleinen und größeren Vereinen getragen. Aushängeschild war bis zum Jahr 2004 das Jazzfestival Saalfelden, dessen Ausrichtung nach über 20 Jahren aus finanziellen Gründen in der bestehenden Form eingestellt werden musste. Nach einem Jahr Zwangspause konnte das Festival im Jahr 2006 neu starten. Um die lokale Bevölkerung mehr zu integrieren, ist die kostenintensive Zeltstadt im Ortsteil Ramseiden aufgegeben und das Festival direkt in das Stadtzentrum verlegt worden. Das moderne Congress Saalfelden stellt nun die Hauptbühne dieser Veranstaltungsreihe dar und im Kunsthaus Nexus finden sogenannte Short Cuts statt, eine Reihe kurzer Konzerte, die von jungen Musikern und Avantgarde-Projekten ausgeführt werden. Der Stadtpark beheimatet die City Stage. Sowohl hier als auch auf umliegenden Almen in Saalfelden und Leogang, im Wald oder am Ritzensee finden Konzerte ohne Eintrittsgelder statt. Die Wiederaufnahme des Festivals, insbesondere die Neuausrichtung in der Stadt, wurde von Musikern, Besuchern und Einheimischen gleichermaßen sehr positiv aufgenommen.
Mit dem Kunsthaus Nexus hat Saalfelden in den Jahren 2001/2002 ein für alle Kulturschaffenden wichtiges, zentrales Gebäude errichtet. Hier finden unter anderem Theateraufführungen, Konzerte, Filmvorführungen für Kinder und Jugendliche sowie aber auch Fotoausstellungen wie der „Blick von außen“[8][9] statt.
Im Schloss Ritzen am Ritzensee ist ein Heimatmuseum untergebracht. Es erhielt im Jahr 2003 das Österreichische Museumsgütesiegel und 2005 die Landesauszeichnung Salzburger Museumsschlüssel.
In Saalfelden gibt es zwei Blasmusikkapellen. Die 1872 gegründete Bürgermusik Saalfelden gilt als eine der besten Blasmusikkapellen im Land Salzburg. Ein Mitglied des Vereins, Christoph Blatzer, wurde bei Harmonikaweltmeisterschaften einmal Weltmeister und einmal Vize-Weltmeister. Die Stadtkapelle wurde ebenfalls bereits vor über 100 Jahren als Eisenbahner-Blasmusik gegründet und war die Heimstätte aller nicht-bürgerlichen Musiker. Beide Vereine präsentieren sich im Jahresablauf in Konzerten und begleiten regional wichtige öffentliche und private Veranstaltungen.
Neben dem Handel und dem Gewerbe stellt in Saalfelden der Tourismus den wichtigsten Wirtschaftsfaktor dar. Ein Zusammenschluss mit dem Tourismusverband des Nachbarorts Leogang ließ ab dem Jahr 1999 die Urlaubsregion Saalfelden Leogang entstehen.
Sowohl für den Winter- als auch für den Sommertourismus besteht ein reichhaltiges Angebot. Die wichtigste Attraktion im Winter ist der Skicircus Saalbach-Hinterglemm/Leogang/Fieberbrunn, welcher mit seinen insgesamt 270 km Pisten eines der größten direkt zusammenhängenden Skigebiete Österreichs darstellt.[11]
Neben dem alpinen Wintersport spielt der Langlauf in Saalfelden eine große Rolle. Begünstigt durch die flache Beckenlandschaft konnten rund 80 km, zusammen mit denen der Nachbarorte zirka 150 km Loipen entstehen. In der Gegend um den Ritzensee gibt es eine künstlich beschneite, abends beleuchtete und WM-taugliche Loipe mit einem Langlaufstadion. Dort liegt mit dem Kühbichl auch ein Naherholungsraum.
Im alpinen Sommertourismus sind Wandern, Radfahren und Mountainbiken die bedeutendsten Betätigungsfelder. Insgesamt stehen 400 km beschilderte Wander- und Radwege zur Verfügung. Zudem entstand im Nachbarort Leogang 2002 der Bikepark Leogang, in dem auch Wettbewerbe des UCI Mountain Bike-Weltcups ausgetragen werden.
In Saalfelden befinden sich viele wichtige Bildungseinrichtungen, darunter mehrere Pflichtschulen, höhere Schulen und ein Bildungszentrum.
In Saalfelden gibt es sowohl öffentliche als auch private Kinderbetreuungseinrichtungen und eine Seniorenwohnanlage.