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Roswitha „Rosie“ Wiltschko (* 4. Februar 1947) ist eine deutsche Zoologin, deren langjährige Forschungsarbeit auf das Orientierungsverhalten von Vögeln fokussiert ist. Gemeinsam mit ihrem Ehemann Wolfgang Wiltschko erforschte sie an der Johann Wolfgang Goethe-Universität in Frankfurt am Main neben dem Sonnen- und Sternkompass intensiv das Heimfindeverhalten von Brieftauben und von Zugvögeln mit Hilfe des Erdmagnetfelds.
Roswitha Wiltschko studierte an der Johann Wolfgang Goethe-Universität in Frankfurt Zoologie, Botanik und Paläontologie.[1] Nach ihrer Diplomarbeit über das Auslösen des Brutverhaltens von Zebrafinken wurde sie 1979 mit der Arbeit Die Sonnenorientierung der Vögel promoviert. Von 1979 bis 1984 arbeitete sie an der Universität als Wissenschaftliche Angestellte und von 1984 bis 1987 als Hochschulassistentin. 1990 folgte ihre Habilitation mit der Schrift Das Orientierungssystem der Vögel: die Bestimmung der Sollrichtung beim Heimfinden. Bevor sie 2006 zur außerplanmäßigen Professorin ernannt wurde, hatte sie u. a. eine Vertretungsprofessur inne und forschte im In- und Ausland zu Fragen der Orientierung und Navigation von Vögeln.
Roswitha Wiltschko war zeitlebens als Wissenschaftlerin und Lehrende tätig. Sie publizierte zudem anschaulich über die Forschungsmethoden und die Forschungsergebnisse ihres Spezialgebiets, dem Navigationssystem der Vögel – in der Regel zusammen mit Wolfgang Wiltschko.[2][3] Sie untersuchte experimentell sowohl das Heimfindeverhalten von Brieftauben, die viele Kilometer entfernt vom heimatlichen Taubenschlag aufgelassen werden und von dort zurückfinden, als auch die Leistungen der Zugvögel, die mit Hilfe eines angeborenen Magnetsinns und eines erlernten Sonnen- oder Sternenkompasses ihre südlichen Ziele beim Herbstzug beziehungsweise die nördlichen Ziele beim Frühjahrszug erreichen.
Vogelarten nutzen die möglichen Navigationssysteme unterschiedlich. Kleine Arten als Nachtzieher berücksichtigen den Sternenhimmel, große Arten fliegen am Tag und orientieren sich am Sonnenstand.[4] Die Bedeutung des Magnetsinns, der die unterschiedlichen Neigungswinkel der Magnetfeldlinien (Inklination) erfasst, scheint von Art zu Art unterschiedlich groß zu sein. Um die richtige Richtung zu wählen und beizubehalten, müssen Vögel auf ihrem Weg teils widersprüchliche Informationen verarbeiten, da sich z. B. der Sonnenazimut täglich ändert, Sterne wandern und Magnetfeldlinien nicht immer eindeutig sind.[5][6]
Neuere Forschungen der Wiltschkos sprechen dafür, dass der Magnetkompass bei Vögeln allgemein verbreitet ist, denn nachgewiesen ist er nicht nur bei Brieftauben und Zebrafinken, sondern auch beim Haushuhn. Magnetfeldrezeptoren wurden bisher im Auge und im Schnabel von Vögeln entdeckt. Dort sind Pigmente wie Cryptochrom eingelagert, die sich unter dem Einfluss des Erdmagnetfelds verändern.[7]
Personendaten | |
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NAME | Wiltschko, Roswitha |
ALTERNATIVNAMEN | Wiltschko, Rosie |
KURZBESCHREIBUNG | deutsche Zoologin |
GEBURTSDATUM | 4. Februar 1947 |