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Als Journalist verfasste Hoghe zunächst Porträts von Außenseitern und Prominenten, die in der Wochenzeitung Die Zeit erschienen und auch in mehreren Büchern zusammengefasst wurden. Von 1980 bis 1990 arbeitete er als Dramaturg für das Tanztheater WuppertalPina Bausch, über das er auch zwei Bücher schrieb. Ab 1989 entwickelte er eigene Theaterarbeiten für verschiedene Tänzer und Schauspieler. 1992 begann seine Zusammenarbeit mit dem bildenden Künstler Luca Giacomo Schulte, der bis zuletzt sein künstlerischer Mitarbeiter blieb. 1994 realisierte er das erste Solo für sich, Meinwärts, dem Chambre séparée (1997) und Another Dream (2000) als Trilogie über das vergangene Jahrhundert folgten. Neben seiner Theaterarbeit war Hoghe vielfach für das Fernsehen tätig und realisierte u. a. 1997 im Auftrag des WDR ein einstündiges Selbstporträt: Der Buckel. Seine Bücher wurden in mehrere Sprachen übersetzt, mit seinen Stücken gastierte er in verschiedenen Ländern Europas, Nord- und Südamerika, Asien und Australien. Er hat zahlreiche Preise erhalten, darunter 2001 den Deutschen Produzentenpreis für Choreografie. 2006 erhielt er den Prix de la critique Francaise für Swan Lake, 4 Acts in der Kategorie „Beste ausländische Produktion“. 2008 wurde Hoghe in der Kritikerumfrage der Zeitschrift ballet-tanz zum Tänzer des Jahres ernannt. Bücher über seine Theaterarbeiten sind in Frankreich, Deutschland, England und den USA erschienen. 2019 wurde er Officier des französischen Ordre des Arts et des Lettres.[4]
Raimund Hoghe lebte in Düsseldorf, wo er im Mai 2021 72-jährig starb.[5]
Publikationen
Wenn keiner singt, ist es still. Porträts, Rezensionen und andere Texte. Verlag Theater der Zeit, Berlin 2019, ISBN 978-3-95749-233-3.
Zeitporträts. Beltz Quadriga Verlag, Weinheim/Berlin 1993, ISBN 3-88679-212-9.
Pina Bausch – Historias de teatro danza por Raimund Hoghe. Ultramar Editores, Barcelona 1989.
Bandoneon – Em que o tango pode ser bom para tudo? Attar Editorial, Sao Paulo 1989.
Pina Bausch – Histoires de théâtre dansé. L’Arche Éditeur, Paris 1987.
Pina Bausch – Tanztheatergeschichten. Mit Fotos von Ulli Weiss. Suhrkamp Verlag, Frankfurt am Main 1987, ISBN 3-518-37837-6.
Wo es nichts zu weinen gibt. Porträts und Reportagen. Van Acken Verlag, Krefeld 1987/90, ISBN 3-923140-43-6.
Preis der Liebe. Erzählung. Rimbaud Presse, Aachen 1984, ISBN 3-89086-900-9.
Anderssein. Lebensläufe außerhalb der Norm. Sammlung Luchterhand, Darmstadt 1982, ISBN 3-472-61367-X.
Bandoneon – Für was kann Tango alles gut sein? Texte und Fotos zu einem Stück von Pina Bausch. Fotos von Ulli Weiss. Luchterhand Verlag, Darmstadt 1981, ISBN 3-472-61369-6.
Schwäche als Stärke. Bethel – Ein Symbol und die Realität. Neukirchener Verlag, Neukirchen-Vluyn 1976, ISBN 3-7887-0477-2.
Tanztheater-Produktionen (Auswahl)
1989: Forbidden Fruit
1990: Vento
1992: Verdi Prati
1994: Meinwärts
1995: Geraldo’s Solo
1997: Chambre séparée
1998: Der Buckel (filmisches Selbstporträt für den WDR)
1998: Dialogue with Charlotte
1999: Lettere amorose
2000: Another Dream
2000: Den Körper in den Kampf werfen
2002: Sarah, Vincent et moi
2002: Young People, Old Voices
2003: Tanzgeschichten
2004: Sacre - The Rite of Spring
2005: Cartes Postales (Tanzfilm / Fernsehproduktion Arte France, Les Films d’Ici)
Cartes Postales. Tanzfilm, Frankreich, 2005, Regie: Richard Copans, Produktion: Les Films d’Ici, Arte France, Erstausstrahlung: 30. Oktober 2005 bei Arte, (Inhaltsangabe auf: arte.tv) Choreograph und Darsteller: R.H., Lorenzo de Brabandere.
Young People, Old Voices. Frankreich, 2005, Produktion: Centre Pompidou Paris, Choreographie: R.H.
Raimund Hoghe. hrsg. von Kunststiftung NRW, Theater der Zeit, Berlin 2013, ISBN 978-3-943881-61-5.
Mary Kate Connolly (editor): Throwing the Body into the Fight, Intellect books & Live Art Development Agency, London / UK, 2013. Paperback, colour images throughout. ISBN 978-1-78320-034-4.
Katja Schneider, Thomas Betz (Hrsg.): Schreiben mit Körpern: Der Choreograph Raimund Hoghe. K. Kieser, München, 2012, ISBN 978-3-935456-28-9.
Jeroen Peeters, Martin Hargreaves, Gerald Siegmund: Shadow Bodies. On Philipp Gehmacher and Raimund Hoghe. Cultureel Centrum Maasmechelen, Belgien, 2006, ohne ISBN. (Abstract auf: dansinlimburg.be)
Helmut Ploebst: no wind no word. Neue Choreographie in der Gesellschaft des Spektakels. (New choreography in the society of the spectacle.) 9 Porträts: Meg Stuart, Vera Mantero, Xavier Le Roy, Benoît Lachambre, Raimund Hoghe, Emio Greco/PC, Joao Fiadeiro, Boris Charmatz, Jérôme Bel. K. Kieser Verlag, München, 2001, ISBN 3-935456-01-8. (dt., engl.) Inhaltsverzeichnis auf: digitool.hbz-nrw.de, PDF (60,4 KB).
Marie-Florence Ehret: Raimund Hoghe. L’ange inachevé. Fiction. Éditions Comp’Act & Centre international de Bagnolet pour les oeuvres choréographiques Seine-Saint-Denis, France, 2001, ISBN 2-87661-229-1. (mit Biblio- und Filmographie; Französisch).
↑Raimund Hoghe. In: Michael Gollan, North Rhine-Westphalia (Germany) Kultusministerium, Bochum (Germany), Stadtbücherei Bochum: Literatur hat ihren Preis: Förderungspreisträgerinnen Literatur des Landes Nordrhein-Westfalen 1972-1987: Begleitband zur Ausstellung des Kultusministers des Landes Nordrhein-Westfalen und der Stadt Bochum. Stadtbücherei Bochum, 1989, ISBN 3-8093-0138-8, S. 38.
↑Bodo Witzke, Susanne Marschall: „Wir sind alle Menschenfresser“. Georg Stefan Troller und die Liebe zum Dokumentarischen. St. Augustin. gardez!-Verlag 1999 / Neuauflage 2012 Norderstedt, Seite 327