Rafi
hebräisch פ״י
deutsch Israelische Arbeiterliste
Partei­vorsitzender David Ben-Gurion
Entstehung Abspaltung von Mapai
Gründung 14. Juli 1965[1]
Fusion 23. Januar 1968
(aufgegangen in: Awoda)
Aus­richtung sozialdemokratisch, sozialliberal, zionistisch
Parlamentssitze 10

Rafi (hebräisch רפ״י, ein Akronym für Reshimat Poalei Yisrael hebräisch רשימת פועלי ישראל, lit. Israelische Arbeiterliste) war eine linke Partei in Israel, die von David Ben-Gurion im Jahre 1965 gegründet wurde. 1968 war Rafi eine von drei Parteien, die in der Israelischen Arbeitspartei Awoda aufgingen.[2]

Geschichte

Während der Fünften Legislaturperiode der Knesset verließen David Ben-Gurion und weitere sieben Mitglieder der regierenden Mapai am 14. Juli 1965 die Fraktion der Mapai und gründeten die Liste Rafi.[1] Einer der Hauptgründe war der Umgang mit Pinchas Lawon während der Lawon-Affäre.[3] Mit der Gründung als Liste wollten sich die Gründer die Möglichkeit offenhalten, bei einer Veränderung der politischen Gegebenheiten wieder zur Mapai zurückzukehren.[3] Auch die Vereinigung der Mapai mit Achdut haAwoda zur HaMa’arach war ein Abspaltungsgrund.

Bei den Wahlen in Israel 1965 erreichte Rafi 7,9 Prozent[4] und stellte somit zehn Abgeordnete in der Sechsten Knesset.[2] Dies war zuvor noch keiner Partei in Israel gelungen, die nach der Israelischen Unabhängigkeitserklärung gegründet worden war.[3] Vor dem Sechstagekrieg verhandelten Rafi und Gachal über die Bildungen einer Koalitionsregierung, um die Regierung Levi Eschkol abzulösen und die Macht der Mapai zu brechen.[3] Durch die ständige Demontage von Levi Eschkol in der Öffentlichkeit und dem damit verbundenen Ansehensverlust war er schließlich gezwungen, beim Ausbruch des Sechstagekrieges eine Regierung der nationalen Einheit zu formieren. An dieser beteiligte sich auch der Kampagnepartner Gachal, jedoch wurde David Ben-Gurion nicht in die Regierung aufgenommen, sondern Mosche Dajan.[5]

Den Zusammenschluss mit der Mapai und Achdut haAwoda am 23. Januar 1968 zur Awoda machte David Ben-Gurion nicht mit und verblieb als fraktionsloses Mitglied der Knesset bis zum Ende der Legislaturperiode.[6]

Abgeordnete in der Knesset

Knesset
(Anzahl Mandate)[2]
Abgeordnete der Knesset Anmerkungen
Fünfte
(8)[7]
Joseph Aharon Almogi, David Ben-Gurion, Gideon Ben-Israel, Mosche Dajan, Amos Degani, Hannah Lamdan, Schimon Peres, Yizhar Smilansky
Sechste
(10)[4]
Joseph Aharon Almogi, David Ben-Gurion, Mordechai Ben-Porat, Mosche Dajan, Mathilda Guez, Jitzchak Nawon, Schimon Peres, Yizhar Smilansky, Mordechai Surkis, Tzvi Tzur Aryeh Bahir ersetzte Tzvi Tzur, Amos Degani ersetzte Yizhar Smilansky
  • Rafi. In: Parliamentary Groups. Knesset, abgerufen am 8. Januar 2016 (englisch).

Einzelnachweise

  1. a b Mergers and Splits Among Parliamentary Groups. In: Parliamentary Groups. Knesset, abgerufen am 8. Januar 2016 (englisch).
  2. a b c Rafi. In: Parliamentary Groups. Knesset, abgerufen am 8. Januar 2016 (englisch).
  3. a b c d Colin Shindler: The Land Beyond Promise – Israel, Likud and the Zionist Dream. I.B. Tauris, London, New York 1995, ISBN 1-86064-774-X, The End of the Socialist Zionist Dream, S. 65 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche [abgerufen am 8. Januar 2016]).
  4. a b Factional and Government Make-Up of the Sixth Knesset. In: Factional and Government Make-Up. Knesset, abgerufen am 8. Januar 2016 (englisch).
  5. Colin Shindler: The Land Beyond Promise – Israel, Likud and the Zionist Dream. I.B. Tauris, London, New York 1995, ISBN 1-86064-774-X, The End of the Socialist Zionist Dream, S. 66 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche [abgerufen am 8. Januar 2016]).
  6. David Ben-Gurion – Knesset Activities. In: Knesset Members. Knesset, abgerufen am 10. Januar 2016 (englisch).
  7. Factional and Government Make-Up of the Fifth Knesset. In: Factional and Government Make-Up. Knesset, abgerufen am 8. Januar 2016 (englisch).