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Klassifikation nach ICD-10 | |
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L56.8[1] | Sonstige näher bezeichnete akute Hautveränderungen durch Ultraviolettstrahlen |
ICD-10 online (WHO-Version 2019) |
Unter Photosensibilität, auch Photosensitivität, versteht man in der Dermatologie eine pathologische Lichtempfindlichkeit.[2]
Bei Lichtexposition entsteht aus der Photosensibilität eine Photodermatose: Bereits nach geringer Lichtbestrahlung entwickelt die photosensibilisierte Haut einen übermäßigen Sonnenbrand, einen Ausschlag oder Symptome wie Juckreiz, Brennen oder Parästhesien.[3]
Die genaue Ursache und Entstehung einer Photosensibilität lassen sich nicht immer ermitteln. Einige Krankheiten haben eine Photosensibilität unbekannter Ursache als Symptom, z. B. der Lupus erythematodes.[2]
Auslöser einer Photosensibilität können minimale chronische Hautschädigungen sein, die durch bestimmte Krankheiten verursacht und unterhalten werden, z. B. die DNA-Schädigung bei Xeroderma pigmentosum.[2]
Auch kann die Photosensibilität durch Photosensibilisatoren ausgelöst werden. Darunter versteht man Substanzen, die in die Haut eingelagert werden und dort eine erhöhte Lichtempfindlichkeit verursachen.[4]
Zur Abklärung einer Photosensibilität eignen sich abgestufte Belichtungen im UV-A- und UV-B-Bereich in Form einer Lichttreppe. Die minimale Erythemdosis (MED) ist typischerweise herabgesetzt.[4] Eine pathologische Erniedrigung der minimalen Erythemdosis bei den Hauttypen I und II wird für Werte unter 10 J/cm² UV-A und 0,025 J/cm² UV-B angenommen. Bei den Hauttypen III und IV gilt auch eine minimale Erythemdosis UV-B unter 0,075 J/cm² als suspekt.[5]
Phototoxisch wirkende Photosensibilisatoren werden nachgewiesen, indem man erst die Photosensibilität durch eine Lichttreppe zeigt, danach die Substanz weglässt und die Photosensibilität nach einer Weile erneut überprüft.[4]
Photosensibilisatoren, die eine photoallergische Reaktion hervorrufen, werden durch einen Epikutantest mit Belichtung nachgewiesen.[2]
Glas und dünne Kleidung halten UV-B-Strahlung weitgehend ab, nicht aber UV-A-Strahlung. Reaktionen der photosensibilisierten Haut können daher auch bei Sonnenexposition hinter Glasscheiben auftreten.[4]
Präventiv und therapeutisch wirksam sind bei Photosensibilität Sonnenvermeidung und Sonnenschutz.[3] Hilfreich ist dabei, Solarien zu meiden, dicht gewebte Kleidung zu tragen, Sonnenschutzmittel gegen UV-B- und UV-A-Strahlung mit hohem Lichtschutzfaktor (mindestens 30) sowie UV-undurchlässige Folien an den Fenstern.[4][6]
Medikamente, die photosensibilisierend wirken, sollten nach Rücksprache mit dem behandelnden Arzt möglichst abgesetzt oder in der Dosis reduziert werden. Andere photosensibilisierende Stoffe sollten gemieden werden.[4]
Wirken bereits kürzeste Sonnenexpositionen als Auslöser einer Dermatose, kann eine Desensibilisierung durch Phototherapie hilfreich sein.[3]
Im durch Photosensibilität ausgelösten Akutfall können äußerlich angewandte Cortisonsalben helfen.[3]