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Die Wettbewerbe auf der Straße, der Bahn, im BMX- und Mountainbikerennen fanden zwischen dem 6. und 21. August statt. Den Auftakt bildeten die Straßenrennen für Männer und Frauen am 6. und 7. August 2016. Mit den Rennen im Mountainbike-Cross Country am 20. und 21. August schloss das Radsportprogramm bei diesen Spielen ab.
Radsport gehört seit den ersten Olympischen Spielen der Neuzeit im Jahre 1896 zu den olympischen Disziplinen. Gegenüber den Spielen in London 2012 gibt es keine Veränderung im Wettbewerbsprogramm.[1] Der Weltradsportverband Union Cycliste Internationale hatte 2013 beantragt, dass drei weitere Disziplinen – Punktefahren (auf der Bahn), BMX-Freestyle und ein Mountainbike-Ausscheidungsfahren – ausgetragen werden sollten, was das IOC jedoch ablehnte.[2]
Ein für März 2016 geplanter Testwettbewerb im Bahnradsport im Rio Olympic Velodrome musste auf Ende April verschoben werden, da die Bahn nicht rechtzeitig fertiggestellt wurde. Während der Präsident des Weltradsportverbandes UCI, Brian Cookson, an dem Zustandekommen des neuen Termins zweifelte, zeigte er sich hingegen sicher, dass die Radrennbahn zu Beginn der olympischen Wettbewerbe bereit sei.[3] Ende März wurde bekannt gegeben, dass der Testevent endgültig abgesagt werden musste.[4]
Datum: 6. August 2016[5]
Streckenlänge: 237,5 km
In der letzten Runde des Rennens bildete sich eine Spitzengruppe mit Vincenzo Nibali, Sergio Henao und Rafał Majka. Auf der gefährlichen Abfahrt stürzten Nibali und Henao. Majka fuhr alleine weiter und wurde 1,5 Kilometer vor dem Ziel durch seine Verfolger Greg Van Avermaet und Jakob Fuglsang eingeholt, die in dieser Reihenfolge den Sprint für sich entschieden.[6]
Datum: 11. August 2016
Streckenlänge: 750 Meter
Schon in der Qualifikation stellte das britische Trio aus Philip Hindes, Jason Kenny und Callum Skinner mit 42,562 Sekunden einen neuen olympischen Rekord auf. Diesen Rekord konnten die Sportler im Finale um Gold noch auf 42,440 Sekunden verbessern. Die deutschen Teamsprinter René Enders, Joachim Eilers und Maximilian Levy belegten Platz fünf, nachdem der ursprünglich nominierte Fahrer Max Niederlag erkrankt ausgefallen war und Levy an seiner statt fuhr.[8]
Der Endlauf der sechs qualifizierten Fahrer war von Nervosität geprägt: Zweimal musste der Wettkampf abgebrochen werden, weil der Schrittmacher regelwidrig zu zeitig überholt wurde. Jedoch wurde keiner der Fahrer relegiert. Der Deutsche Joachim Eilers kam als Erster aus der letzten Runde, musste dann aber Jason Kenny, Matthijs Büchli und Azizulhasni Awang im finalen Sprint an sich vorbeiziehen lassen.[9]
Der britische Bahn-Vierer rund um Bradley Wiggins beherrschte diese Konkurrenz. Schon im Halbfinale stellten die Briten mit 3:50,570 Minuten einen neuen Weltrekord auf, den sie im Finale um Gold mit 3:50,265 Minuten nochmals verbesserten und so die australischen Weltmeister in dieser Disziplin schlugen. Für Wiggins war es die fünfte olympische Goldmedaille.[10] Der deutsche Vierer belegte mit neuem deutschen Rekord Rang fünf[11] und der Schweizer Rang sieben. Ein österreichischer Vierer war nicht am Start.
Das Finale im Sprint wurde zwischen den beiden Landsleuten Jason Kenny und Callum Skinner ausgetragen. Kenny, der schon in der Qualifikation mit 9,551 Sekunden die schnelle Zeit vorgelegt hatte, siegte in zwei Läufen. Im kleinen Finale entschied der Russe Denis Dmitriev beide Läufe gegen Matthew Glaetzer für sich.
Finale: 15. August 2016
Nach den ersten beiden Wettbewerben der insgesamt sechs lagen Roger Kluge sowie der Olympiasieger von 2012, Lasse Norman Hansen, auf den beiden vorderen Plätzen. Beim dritten Wettbewerb, dem Ausscheidungsfahren, schied Hansen als erster Rennfahrer aus und Kluge wenig später, so dass beide ihre Plätze einbüssten. Elia Viviani gewann das Ausscheidungsfahren, so dass er sich, ebenso wie Mark Cavendish, nach vorne schieben konnte. Sein abschließender Sieg im Punktefahren bescherte ihm auch den Gesamtsieg; Kluge gelang noch ein Rundengewinn, der ihm zwar 20 Punkte einbrachte, aber nicht für die Medaillenränge reichte. Cavendish, der im Punktefahren den Koreaner Park Sang-hoon zu Fall gebracht hatte, so dass dieser das Omnium nicht beenden konnte, errang Silber.[12]
Sieger des Rennens wurde der 30-jährige Schweizer Nino Schurter. Der slowakische Straßenweltmeister von 2015, Peter Sagan, belegte nach einem Defekt und einer Überrundung Rang 35. Der ebenfalls von einem Defekt betroffene Deutsche Manuel Fumic wurde mit 4:11 Minuten Rückstand 13.[15]
Datum: 7. August 2016[16]
Streckenlänge: 136,9 km
Am letzten Anstieg setzen sich Mara Abbott und Annemiek van Vleuten aus einer vierköpfigen Spitzengruppe mit Anna van der Breggen und Elisa Longo Borghini ab. Auf der Abfahrt distanzierte Van Vleuten Abbott zunächst, stürzte dann aber schwer. Abbott wurde 200 Meter vor dem Ziel von van der Breggen, Longo Borghini und Emma Johansson eingeholt. Van der Breggen siegte im Sprint.[17]
Datum: 10. August 2016
Streckenlänge: 29,9 km
Auf regennasser Straße gewann Kristin Armstrong zum dritten Mal in Folge die olympische Goldmedaille im Einzelzeitfahren. Armstrong die bereits nach der ersten Zwischenzeit Nasenbluten hatte, führte ihren Sieg auch auf ihr Zeitfahrtraining unter Regenbedingungen zurück. Zweite wurde Olga Sabelinskaja, die wegen eines bereits geahndeten Dopingvergehens zunächst keine Starterlaubnis erhielt. Dritte wurde die Siegerin des Straßenrennens Anna van der Breggen vor Ellen van Dijk, die durch einen Sturz Zeit verlor.[18]
In der zweiten Runde des Wettbewerbs fuhren die beiden chinesischen Sportlerinnen Gong Jinjie und Zhong Tianshi mit 31,928 Sekunden einen neuen Weltrekord. Somit qualifizierten sie sich für das Finale um Gold gegen das russische Duo Darja Schmeljowa und Anastassija Woinowa, das sie gewannen. Gong Jinjie hatte vier Jahre zuvor, bei den Olympischen Spielen in London, zu der chinesischen Mannschaft gehört, die wegen eines Wechselfehlers ihre Goldmedaille an die beiden deutschen Fahrerinnen Miriam Welte und Kristina Vogel verloren hatte. Die beide Deutschen fuhren in der Qualifikation die drittbeste Zeit und bestätigten ihre Leistung mit einer abschließenden Bronzemedaille.[19]
Als Favoritin für das Finale der besten sechs Fahrerinnen galt Kristina Vogel, die im Frühjahr 2016 bei den Weltmeisterschaften in London ihren zweiten Titel in dieser Disziplin geholt hatte. Rund zwei Runden vor Schluss ging die niederländische Europameisterin Elis Ligtlee nach vorne, Vogel konnte sich lange auf Platz zwei halten. Im Endsprint wurde sie jedoch von den anderen Fahrerinnen auf den letzten und sechsten Platz des Finales verwiesen. Ligtlee ist die erste Niederländerin, die eine Goldmedaille im Keirin bei Olympischen Spielen oder Weltmeisterschaften gewann.
Für Aufsehen sorgte eine Sturzsituation in einem der Qualifikationsläufe: Die Spanierin Tania Calvo stürzte, und die Französin Virginie Cueff musste eine Welle fahren. Die Niederländerin Laurine van Riessen wurde dabei von Cueff abgedrängt, und sie wich aus, indem sie die Bande der Radrennbahn aufrecht und in akrobatischer Manier befuhr, um dann auf die Bahn zurückzukehren.[20]
(Die Mannschaft von Polen wurde in der Runde zuvor disqualifiziert.)
Finale: 13. August 2016
Die im Vorfeld als Favoriten gehandelten Britinnen wurden ihrer Rolle gerecht: In der Qualifikation stellten sie mit 4:13,26 Minuten einen neuen Weltrekord, der zwar in der ersten Runde vom US-amerikanischen Vierer unterboten wurde, um dann aber erneut in derselben Runde von den Britinnen unterboten zu werden.[21] Im Finale gegen die USA verbesserten Katie Archibald, Laura Trott, Elinor Barker und Joanna Rowsell-Shand ihre Bestzeit erneut, so dass der neue Rekord eine Verbesserung um mehr als drei Sekunden auf 4:10,236 Minuten bedeutete.[22]
In der Qualifikation über 200 Meter mit fliegendem Start stellte die Britin Rebecca James mit 10,721 Sekunden einen neuen Olympischen Rekord auf, ihre Landsmännin Katy Marchant belegte Platz zwei. Marchant und James kämpften sich bis in die Halbfinals vor, wo Marchant von Kristina Vogel besiegt wurde und James gegen die Olympiasiegerin im Keirin, Elis Ligtlee, siegreich blieb. Vogel konnte das Finale um Gold in zwei Läufen gegen James für sich entscheiden, wenn auch unter spektakulären Umständen: Den zweiten Lauf gewann sie, obwohl sich im entscheidenden Zielsprint beim sogenannten „Tigersprung“ ihr Sattel vom Fahrrad gelöst hatte und nach der Ziellinie auf die Bahn gefallen war.[23] Marchant verwies Ligtlee in zwei Läufen auf Platz vier.
Das Rennen war vom Zweikampf zwischen der schwedischen U23-Weltmeisterin Jenny Rissveds und der 32-jährigen Polin Maja Włoszczowska geprägt. Die entschiedene Attacke gelang Rissveds in der letzten von sechs Runden. Die Titelverteidigerin Sabine Spitz startete trotz einer Knieinfektion, war aber aufgrund dieses Handicaps chancenlos und belegte Platz 19.[26]
Aufgebote
Deutschland
Der Bund Deutscher Radfahrer qualifizierte sich für vier Quotenplätze im Straßenrennen und zwei für das Einzelzeitfahren der Männer. Die beiden Plätze für das Einzelzeitfahren werden mit Sportlern des Straßenrennens besetzt. Die deutschen Bahnradsportler haben sich für alle 14 möglichen Quotenplätze in den 10 Disziplinen qualifiziert, darunter jeweils sieben bei den Männern und den Frauen. Aufgeteilt sind diese auf jeweils eine Teamsprint- und eine Verfolger-Mannschaft, einen Sportler im Omnium sowie jeweils zwei im Sprint und Keirin. Die Nominierung der Athletinnen und Athleten für die deutsche Olympiamannschaft Rio 2016 findet zu den offiziellen Nominierungsterminen des DOSB am 31. Mai, 28. Juni und 12. Juli 2016 statt.[27]
↑Wielersport – Rio 2016. olympischespelenrio.nl, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 16. September 2013; abgerufen am 25. März 2016 (niederländisch).
↑Deutscher Olympischer Sportbund: Radsport – Deutsche Olympiamannschaft. In: deutsche-olympiamannschaft.de. Archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 25. März 2016; abgerufen am 24. März 2016.
↑BDR präsentiert Straßen-Kader für Rio mit Überraschungen. In: radsport-news.com. 25. Juni 2016, abgerufen am 25. Juni 2016. Maximilian Levy ist ein Bahnspezialist, der disziplinübergreifend für den vierten Platz im Straßenrennen nominiert wurde. Der Bund Deutscher Radfahrer hat damit einen Straßenplatz für bessere Medaillenchancen auf der Bahn geopfert. Man erhofft sich von Levy eine Medaille im Keirin. Wäre er als Ersatzmann für die Bahn nominiert worden, so hätte er dort nur starten können, wenn sich einer der regulären Fahrer verletzt hätte.
↑Stefan Küng musste aufgrund einer schweren Verletzung aus dem Kader gestrichen werden.