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Als Monokultur (von altgriechisch μόνος monos, deutsch ‚allein‘ und lateinisch cultura ‚Anbau, Pflege‘) werden landwirtschaftliche, gartenbauliche oder forstwirtschaftliche Flächen bezeichnet, auf denen ausschließlich eine einzige Nutzpflanzenart über mehrere Jahre hintereinander angebaut wird (siehe auch Einfeldwirtschaft).[1] Die wichtigsten gegensätzlichen Begriffe sind Mischkultur und Fruchtfolge. Stehen auf einem Feld in einer Anbauperiode ausschließlich Nutzpflanzen einer Art, handelt es sich um eine Reinkultur, nicht um eine Monokultur.
Die Anbaumethode der Monokultur bietet Vorteile bei Pflege und Ernte, nutzt jedoch natürliche Ressourcen wie Licht und Wasser sowie Synergie-Effekte zwischen verschiedenen Organismen oft nicht optimal und erhöht die Anfälligkeit für Störungen (geringere Resilienz). Zudem bildet sie in der Binnenwirtschaft und beim Export eine kritische Monostruktur, weil beispielsweise andere Agrarprodukte im Angebot fehlen und zu einer Importlastigkeit führen. Baut ein Staat etwa lediglich ein Agrarprodukt an, so kann er bei diesem zwar einen Selbstversorgungsgrad von 100 % erreichen und die Überproduktion exportieren, doch muss er zur Sicherstellung der Versorgungssicherheit andere Nahrungsmittel importieren. Hieraus kann sich mittelfristig vor allem bei Agrarstaaten ein Zahlungsbilanzdefizit ergeben.
Der Begriff ist ferner eine Bezeichnung für die regionale Konzentration der Erzeugung in der Landwirtschaft auf ein Produkt, etwa Baumwollproduktion, Kaffeeanbau oder Rinderzucht, im übertragenen Sinn auch für Teilgebiete oder Städte mit einseitig entwickelter, dabei jedoch krisenanfälliger Industrie wie etwa Schiffbau, Schmuckindustrie usw.[2]
Zu dieser räumlichen Dimension kommt insbesondere im pflanzenbaulichen Bereich eine zeitliche Dimension: So wird von Monokultur (auch Einfeldwirtschaft) gesprochen, wenn die Fruchtfolge lediglich mit einer Nutzpflanzenart gepflegt wird.[3]
Im übertragenen Sinn wird der Begriff auch in anderen Bereichen mit großer Vorherrschaft eines einzelnen Systems (z. B. im Softwarebereich) verwendet.
Historisch gesehen ist der Nassreisanbau in Asien die verbreitetste Form der Monokultur in der Landwirtschaft. Auch moderne landwirtschaftliche Betriebe sind teilweise auf einige wenige Nutzpflanzenarten spezialisiert. Die Vorteile einer Spezialisierung, etwa die gemeinsame Nutzung derselben Maschinen durch mehrere z. B. in Genossenschaften zusammengeschlossene Landwirte und gemeinsame Vermarktungsstrukturen sind durch die resultierenden Effizienzgewinne in der Regel attraktiver. Damit ist oft eine Intensivierung verbunden.[4] Landknappheit und hohe Nachfrage (z. B. auch nach Biokraftstoffen) begünstigen ebenfalls die Entstehung von Monokulturen.[3]
Monokulturen haben jedoch ohne wirksame Gegenmaßnahmen langfristig einen Ertragsnachteil gegenüber Fruchtfolgen mit mehreren Arten. Die wiederkehrende Präsenz der Wurzeln derselben Pflanzenart fördert im Boden den Aufbau von Pathogenen. Die resultierenden Wurzelinfektionen erschweren es der Pflanze, Nährstoffe aufzunehmen und somit z. B. sich gegenüber Unkraut zu behaupten. Als Resultat kann Monokultur unter anderem zu einem verstärkten Auftreten von Pflanzenkrankheiten, Schädlingen und schwer bekämpfbaren Unkräutern führen.[5] Zu den verwendeten Gegenmaßnahmen gehören vor allem Pflügen und Pestizideinsatz, beim Nassreisanbau auch Fluten.[3] Durch eine Diversifikation der Anbausysteme könnten die Ökosystemdienstleistung gesteigert werden, was sich positiv auf die Schädlingsbekämpfung auswirkt.[6]
Bei Plantagen (z. B. für Kaffee) handelt es sich fast immer um den Anbau von Monokulturen, wozu häufig Agrarstaaten neigen. Beispiele sind die Elfenbeinküste mit ihrer Kakaoproduktion (35 % Weltmarktanteil) oder Ecuador mit Bananen (30 %). Brasilien besitzt zwar einen Weltmarktanteil bei Zucker von 40 %, hat bei diesem Würzmittel aber als Flächenstaat keine Monokultur.
In der Forstwirtschaft werden zum Teil noch heute Fichten und andere Nadelhölzer als Reinbestand angebaut, um die holzverarbeitende und Papierindustrie mit dem Rohstoff Holz zu beliefern. Nachteile wie extremer Schädlingsbefall (z B. durch Borkenkäfer) oder hohe Windbruchanfälligkeit bewegen die Forstwirtschaft jedoch immer mehr zu nachhaltigeren Wirtschaftsformen.[7] Das in den 1980er Jahren befürchtete Waldsterben war ein weiterer Anlass dafür, abgeholzte Waldflächen weniger als reinen Nadelholzwald und stattdessen mehr als Mischwald wiederaufzuforsten. Man hielt Laubbäume für weniger anfällig gegen die damalige Luftverschmutzung und Bodenversauerung.