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Michal Reiman (* 14. Juli 1930 in Moskau; † 10. März 2023 in Berlin[1]) war ein tschechischer Politologe und Historiker.
Michal Reiman wurde als Sohn von Pavel Reiman 1930 in Moskau geboren[2], die Familie war jedoch in der Tschechoslowakei ansässig. Nach dem Einmarsch von Hitlers Truppen in die Tschechoslowakei emigrierte Reiman mit seiner Mutter in die Sowjetunion, wo sie von 1939 bis 1945 lebten. 1941 wurde Reiman wie die meisten Moskauer Kinder in eine Kinderkolonie im Gebiet von Gorki evakuiert. Von 1943 bis 1945 lebte er mit seiner Mutter im Moskauer Hotel Lux. Reiman studierte nach dem Krieg Geschichte in Moskau und kehrte nach Prag zurück, wohin ihm seine spätere Frau Tamara 1955 folgte, als sowjetische Staatsbürger das Recht erhalten hatten, Ehen mit Ausländern zu schließen. Er war als Dozent für die Geschichte der Tschechoslowakei an der Politischen Hochschule in Prag tätig. Sein Buch „Die russische Revolution“ von 1967 erntete heftige Kritik in der Tschechoslowakei und in der Sowjetunion. Während des Prager Frühlings war er politisch aktiv, nach der Niederschlagung des Prager Frühlings bekam er Berufsverbot. Als Stipendiat der Alexander von Humboldt-Stiftung kam er 1976 in die Bundesrepublik. 1978 wurde ihm die tschechoslowakische Staatsbürgerschaft aberkannt, so dass er in Deutschland blieb. Er war in der Listy-Gruppe aktiv. Reiman lehrte als Professor für Politikwissenschaft an der Freien Universität Berlin. Nach seiner Emeritierung 1995 unterrichtete er bis zum Jahr 2010 an der Karls-Universität in Prag.
Sein Spezialgebiet war die politische Geschichte der Sowjetunion, vor allem die Geschichte des Stalinismus.
Personendaten | |
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NAME | Reiman, Michal |
KURZBESCHREIBUNG | tschechischer Historiker und Politologe |
GEBURTSDATUM | 14. Juli 1930 |
GEBURTSORT | Moskau |
STERBEDATUM | 10. März 2023 |
STERBEORT | Berlin |