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Als Libyer wurden und werden bezeichnet:
nordafrikanische Völker der berberischen Ureinwohner im Gebiet des heutigen Libyen, auch Libu-Berber genannt; der Begriff umfasst alle östlichen Berberstämme.
Einige Stämme tauchen in antiken Berichten sowohl als Nachbarn der Karthager als auch der Ägypter auf, so z. B. die Garamanten, deren Nachfahren die heute in der Sahara lebenden Tuareg sein sollen. Weitere bei Herodot erwähnte Stämme waren die Nasamonen, Gindanen, Lotophagen, Machlyer, Maxyer, Maker – allesamt nomadisierende Hirtenvölker.
Ebenso wie im weiteren Sinn mit Libyen das gesamte Nordafrika mit Ausnahme von Ägypten bezeichnet wurde, so wurden in der Antike von den Römern und Byzantinern auch maurische und numidische Auseer, Gerawa, Getuler, Massasylier, Massylier in Marokko, Algerien und Tunesien zu den Libyern gezählt. Später zählten Byzantiner und Araber auch die Stämme der Hawwara, Kutuma, Zenata, Luwata, Matjara, Matmata, Nefzawa, Mazata, Senhadscha und Wartadschdschuma zu den Libu-Berbern. Luwata (bzw. Lawāta) ist ein Berberwort für „Libyer“.
verschiedene in altägyptischen Texten genannte Volksgruppen wie Tjehenu, Libu und Meschwesch
die 22. Dynastie Ägyptens, welche von ins Nilland einfallenden Libyern gegründet wurde
die heutigen libyschen Berber in den Regionen Ghadames, Audschila und Siwas
die Staatsbürger bzw. die Titularnation des seit 1951 unabhängigen Libyen, überwiegend Araber bzw. arabisierte Libu-Berber Tripolitaniens, des Fezzans und der Kyrenaika (einschließlich Kufra).
Literatur
Antony Leahy: Libyans. In: Kathryn A. Bard (Hrsg.): Encyclopedia of the Archaeology of Ancient Egypt. Routledge, London 1999, ISBN 0-415-18589-0, S. 445–47.