Der Club an der Alster
Voller Name Der Club an der Alster e. V.
Ort Hamburg
Gegründet 28. November 1919
Stadion Anlage in Wellingsbüttel
Plätze
Präsident Carsten Lütten
Trainer Sebastian Biederlack (Herren)
Stan Huijsmans (Damen)
Homepage www.dcada.de
Liga Feldhockey-Bundesliga (Herren)
Feldhockey-Bundesliga (Damen)
Hallenhockey-Bundesliga (Herren)
Hallenhockey-Bundesliga (Damen)
2021/22 Viertelfinale (Herren, Halle)
Viertelfinale (Herren, Feld)
Halbfinale (Damen, Halle)
Halbfinale (Damen, Feld)
Heim
Auswärts

Der Club an der Alster e. V. (DCadA) ist ein Sportclub in Hamburg-Harvestehude für die Sportarten Tennis, Hockey und Padel. Auf dem Gelände steht ein Tennisstadion für bis zu 10.000 Zuschauer. Im Stadtteil Hamburg-Wellingsbüttel ist der Club Eigentümer von zwei Kunstrasenplätzen für Hockey.

Geschichte

„Der Club an der Alster“ wurde am 28. November 1919 in Hamburg gegründet. Seine Gründer waren Mitglieder der Alster-Piraten, die im Sommer auf der Alster segelten. Um auch im Winter weiter sportlich aktiv zu sein, wollten sie Hockey spielen.[Anm. 1] Erstmals Ende März 1920 wurde über drei Mannschaften des Club an der Alster öffentlich berichtet, eine 1., eine 2. und eine Junioren-Mannschaft.[1][Anm. 2] Am Bußtag des Jahres 1921 fand ein Spiel auf der „Eisbahn Rotherbaum“ zwischen dem Club an der Alster und UHC statt.[2] Der Club an der Alster besaß zunächst keinen eigenen Hockeyplatz.[Anm. 3] Clubeigene Hockeyplätze wurden am 23. Oktober 1927 in Wellingsbüttel eingeweiht. Die Anlage bestand zunächst aus drei Rasenplätzen. „Ein hübsches kleines Häuschen genügt vorerst den Ansprüchen zum Umkleiden der Spieler und soll später durch ein größeres Clubhaus ersetzt werden.“[3]

Ab Anfang Mai 1927 konnten die Mitglieder Tennis spielen. Dazu hatte der Club vier Tennisplätze am Harvestehuder Weg vom englischen Lawn-Tennis-Club übernommen und einen weiteren anlegen lassen. Ab April 1933 standen den Mitgliedern des Clubs die Tennisplätze des Eisbahn-Vereins vor dem Dammthor an der Rothenbaumchaussee zur Verfügung. Ende Oktober 1933 löste sich der Eisbahn-Verein formell auf[Anm. 4] und der Club an der Alster übernahm deren Verpflichtungen[Anm. 5] und das Gelände,[4] wo heute dessen Mitglieder aktiv sind. Mitte Juni 1934 wurde ein unbeheiztes Schwimmbad fertiggestellt.

Nach Ende des Zweiten Weltkrieges im Mai 1945 beschlagnahmten britische Soldaten das Gelände an der Rothenbaumchaussee. 1951 konnte das Gelände zunächst in gemeinsamer später in eigener Verwaltung wieder übernommen werden. Ende des Jahres 1955 wurde mit dem Abriss des ehemaligen Vereinshauses des „Eisbahn-Vereins vor dem Dammthor“ begonnen, dessen Bau vor 1890 von dem Architekten Thielen begonnen[5] und wiederholt erweitert worden war. Architekt des im Juli 1956 neu errichteten Clubhauses war Cäsar Pinnau.[6] 1972 wurde der (Rasen-)Hockeyplatz und ein bestehender Kinderspielplatz mit einer Mehrzwecksporthalle für Tennis und Hallenhockey überbaut. Der Architekt war Ralph Jesinghaus. Der wiederholte Ausbau des Tennisstadions (Center Courts) war ursächlich für den Abbruch des von Pinnau geplanten Clubhauses im Herbst 1988. Anstelle der Halle wurde im Oktober 1990 eine doppelstöckige Tennis- und Hockeyhalle mit angegliedertem Clubhaus den Mitgliedern übergeben. Architekt war Stephan Hupertz.

Der Club an der Alster hat seit vielen Jahren zwei Standorte in Hamburg: die Tennisanlage und Hockeyhalle am Rothenbaum und die Hockeyanlage in Wellingsbüttel heutzutage mit zwei Spielfeldern aus Kunstrasen. Von 2005 bis 2009 war der Club an der Alster auch offiziell als Schwimmverein gemeldet. Er ist seit 2014 Mitglied der Leading Tennis Clubs of Germany.

Hockey

Sowohl auf dem Feld als auch in der Halle spielen Herren- und Damenteam in der 1. Bundesliga.

Die Damen wurden unter Trainer Jens „Maus“ George Deutscher Meister 2006, 2008, 2009 und 2018 in der Halle, 2018 gelang erstmals der Meistertitel auf dem Feld, der 2019 verteidigt wurde. Des Weiteren holten sie auch den EuroHockey-Club-Champions-Cup 2007 und 2009 in der Halle.

Die Herren errangen auf dem Feld neben weiteren Erfolgen die Deutsche Meisterschaft in den Jahren 1999, 2001, 2003, 2004, 2007, 2008 und 2011 sowie den EuroHockey-Club-Champions-Cup in den Jahren 2000 und 2002. In der Halle wurden die Herren 2004, 2011 und 2019 deutscher Meister und gewannen 2005 den EuroHockey Club Champions Cup in der Halle.

Europapokalbilanz Herren Feld[7]
Jahr Wettbewerb Niveau Platz Ort
2000 Club Champions Cup 1 1 Cannock
2002 Club Champions Cup 1 1 Antwerpen
2003 Cup Winners Cup 1 2 Terrassa
2004 Club Champions Cup 1 2 Barcelona
2005 Club Champions Cup 1 4 Amsterdam
2006 Cup Winners Cup 1 4 Reading
2007 Cup Winners Cup 1 5 Madrid
2008 Euro Hockey League 1 VR 24 Den Haag
2009 Euro Hockey League 1 AF Hamburg
2010 Euro Hockey League 1 AF Rotterdam
2012 Euro Hockey League 1 AF Rotterdam

Tennis

Der Deutsche Tennis Bund hat seinen Sitz auf der Anlage am Rothenbaum.

Die Tennis-Leistungsmannschaften des Club an der Alster spielen in den folgenden Spielklassen.

1. Herren:

1. Damen:

Trainer der Tennismannschaften sind Uwe Hlawatschek (Herren) und Jan Klinko (Damen).

Quellen

  • Vermietung eines Grundstücks an der Rothenbaumchaussee und am Schultzweg an den Eisbahn-Verein vor dem Dammthor, später „Der Club an der Alster“, 1886–1940, Staatsarchiv Hamburg: 311-2 IV, Finanzdeputation, 6448
  • Vermietung von Tennisplätzen an der Rothenbaumchaussee an den Club „An der Alster“, 1945–1956, Staatsarchiv Hamburg: 442-3, Bezirksamt Eimsbüttel (1895–2015), 147
  • Bau einer Mehrzweckhalle für Tennisverein „Club an der Alster“, Hallerstraße 89, (1971–1973), Staatsarchiv Hamburg: 321-3 I, Baubehörde (1900–2015)

Literatur

Der Club an der Alster e.V.(Hg.), Hans Fehling, Karl Ness: Der Club an der Alster. 1919–1994. Eigenverlag, Hamburg o. J. (1994)

Einzelnachweise

  1. Sport. Hockey-Spiele. In: Hamburger Fremdenblatt. Morgen-Ausgabe, 29. März 1920, S. 2
  2. Sport-Nachrichten. Hockey. Hockey-Vorschau am Bußtag. In: Hamburger Fremdenblatt. Abend-Ausgabe, 15. November 1921, S. 3
  3. Die Hockeyspiele des Sonntags. In: Hamburger Fremdenblatt. 24. Oktober 1927, S. 12
  4. Sport und Spiel. Der Eisbahverein vor dem Dammthor aufgelöst. In: Hamburger Fremdenblatt. Abend-Ausgabe, Sechste Beilage, 21. Oktober 1933, S. 25 [23], (Digitalisat)
  5. Eis- und Lawn-Tennis-Sport. In: Architekten- und Ingenieur-Verein zu Hamburg (Hg.): Hamburg und seine Bauten unter Berücksichtigung der Nachbarstädte Altona und Wandsbek 1914. Selbstverlag 1914, Bd. 1, Seite 612.
  6. Ulrich Höhns, Hartmut Frank (Hg.), Ullrich Schwarz(Hg.): Zwischen Avantgarde und Salon Cäsar Pinnau 1906 – 1988. Architektur aus Hamburg für die Mächtigen der Welt, Dölling und Galitz Verlag, Hamburg 2015, Seite 177 (Werkverzeichnis W126), ISBN 978-3-86218-052-3
  7. Zusammenstellung aus EHF-Handbook 2016 (Memento vom 14. März 2016 im Internet Archive)

Anmerkungen

  1. In dieser Zeit trugen mehrere Vereine in Hamburg regelmäßig in der Winterzeit Hockeyspiele aus. Darüber wurde ausführlich in der Tageszeitung „Hamburger Fremdenblatt“ berichtet. Gespielt wurde auf clubeigenen oder öffentlichen Spielfeldern.
  2. Die gegnerische Mannschaft war Klipper Uhlenhorst. Wo das Spiel stattfand, wurde nicht erwähnt. Am darauffolgenden Wochenende veranstaltete der Uhlenhorster Hockey-Club seine 12. Oster-Hockeywoche. Am Ostersonntag verlor die erste Mannschaft des Club an der Alster gegen die des HSV mit 5:4. (12. Oster-Hockey-Woche des Uhlenhorster Hockey-Clubs. In: Hamburger Fremdenblatt. Abend-Ausgabe, 6. April 1920, S. 6)
  3. Im Vergleich mit Vereinen wie HTHC, UHC oder Groß Flottbek besaß der Club an der Alster kein eigenes Gelände, da deren Mitglieder im Sommer segelten, während die der anderen Vereine Tennis spielten und so einen ganzjährigen Betrieb hatten.
  4. Die Verhandlungen zwischen dem Eisbahn-Verein unter deren Vorsitzenden Gerhard Weber und dem Club an der Alster haben vermutlich bereits Anfang 1932 stattgefunden. (Tagesordnungspunkt: „1. Mitteilung über die Verhandlungen mit dem Club an der Alster und …“ Siehe Einladung zur außerordentlichen Generalversammlung am 5. Oktober 1932.)
  5. Eine dieser Verpflichtungen lautete, die Tennisplätze für die Austragung der Internationalen Tennis-Meisterschaften von Deutschland der Hamburger Tennis-Gilde zu überlassen.