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Maccarone wurde als Tochter eines italienischen Gärtners und einer berufstätigen deutschen Mutter in Pulheim geboren. Sie wuchs wie ihre Geschwister und Halbgeschwister nicht zweisprachig auf.
Ursprünglich strebte Maccarone eine Karriere im Musikbereich an. Im Alter von 14 Jahren begann sie, Songtexte zu schreiben. Nach Beendigung der Schulzeit verfasste sie diverse Texte, die sie unter anderem an Udo Lindenberg und die heute nicht mehr bestehende Hamburger Band Roh verkaufte. 1999 veröffentlichte sie ein Liebeslied auf dem Sampler „Jesus Müller Music Club – Crash ’99“ mit dem Titel Vielleicht Morgen. 1985 siedelte sie nach Hamburg über und absolvierte ein Studium der Germanistik und Amerikanistik mit Schwerpunkt im Medienbereich. Ihre Magisterarbeit in Germanistik unter dem Titel „Eine Mainstream-Lesben-Komödie und ihre kultur- und filmhistorischen Voraussetzungen“ behandelt den Erfolg ihres ersten eigenen, 1995 entstandenen Films Kommt Mausi raus?!. Drehbücher schreibt sie seit 1992. Im Rahmen einer vom MEDIA-Programm der Europäischen Union unterstützten Trainingsinitiative für junge Talente nahm sie 2003 am Entwicklungs- und Script-Programm des griechischen Mediterranean Film Institute (MFI) teil.
Maccarone hat Lehraufträge als Dozentin für Drehbuch in den USA und ist Professorin für Spiel- und Dokumentarfilm an der Filmuniversität Babelsberg Konrad Wolf.[2]
In Verbindung mit dem von ihr geschriebenen und inszenierten TatortWem Ehre gebührt kam es im Dezember 2007 zu heftigen Protesten der alevitischen Gemeinde in Deutschland; am 30. Dezember demonstrierten mehr als 20.000 Aleviten in Köln gegen die Ausstrahlung des Films.[3] Die meisten Protestierer hatten den Film nicht mal gesehen, vielmehr davon gehört, dass ihre Gemeinschaft angegriffen werde. Hintergrund war neben dem Tabuthema Kindesmissbrauch in der Familie eine historische Tradition der Verleumdung der alevitischen Minderheit durch die sunnitische Mehrheit im Osmanischen Reich und in der Türkei.[4] Die von den zornigen Reaktionen völlig überraschte Regisseurin bat die Betroffenen um Entschuldigung für das Missverständnis und verwies darauf, dass ihre ausführlichen Recherchen vor dem Projekt nichts dergleichen nahegelegt hätten. Sie habe einen Fall von innerfamiliärem Kindsmissbrauch und dessen Spätfolgen thematisieren wollen, wie er in allen Kulturen, europäischen wie nahöstlichen, christlichen wie muslimischen, leider vorkomme. Dass bis in die Gegenwart derartige Verleumdungen, „Beschuldigungen und Vorurteile unter fanatischen Sunniten“ gegenüber der liberal-islamischen Glaubensgemeinschaft der Aleviten gängig seien, sei ihr neu gewesen.[5][6]
Im Februar 2017 erhielt sie für ihr Drehbuch mit dem Arbeitstitel Klandestin von der Kulturstaatsministerin den Deutschen Drehbuchpreis 2017 überreicht, die wichtigste deutsche Auszeichnung für herausragende, noch unverfilmte Drehbücher.[7] Der Filmplot erzählt konsequent aus den Perspektiven von vier aufeinander treffenden Personen in Brüssel eine Geschichte von Entwurzelung und Einsamkeit, Menschen in der globalisierten Welt.[8]
Künstlerische Charakteristik
Angelina Maccarone hat bei Filmdramen und Krimis sowie einem aufwendigen Porträt-Dokumentarfilm über Charlotte Rampling (The Look – Charlotte Rampling, 2011) Regie geführt, oft zu eigenem Drehbuch. Sie erzählt häufig die Geschichten von „Randfiguren, Ausgegrenzte[n], Underdogs“.[9] „Die Dynamiken zwischen ihnen und der scheinbaren Norm sind Maccarones Thema und meistens stehen Frauen im Zentrum.“[9] Als Kamerafrau ihrer Filme ist des Öfteren Judith Kaufmann tätig; die Musik für ihre Filme komponiert meist der wie sie aus Pulheim stammende Jakob Hansonis.
2011: The Look – Charlotte Rampling – A self portrait through others. (Dokumentarfilm): Buch und Regie; Deutschland, Frankreich, 94 Min., Produktion: Prounenfilm, Tag/Traum, Les films d’ici, ZDF, 3sat, Erstsendung: 25. November 2012 bei 3Sat.
Ein Engel schlägt zurück: 1998 „Best Fiction Program“ der Cologne Conference, gezeigt bei mehreren Filmfestivals (u. a. Filmfest London)
Alles wird gut: gezeigt auf bisher 30 nationalen und internationalen Festivals, dabei ausgezeichnet unter anderem mit Zuschauerpreisen in New York, Paris, beim „L.A. Outfest“ in Los Angeles und beim „Toronto Inside Out Lesbian and Gay Film and Video Festival“.