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14. Mai: Warschau ergibt sich kampflos den Schweden. Es wird zur Zahlung einer hohen Kontribution gezwungen, bevor Karl XII. seinen Marsch nach Krakau fortsetzt.
12. Juli: Einheiten der schwedischen Marine schlagen eine russische Flotte in der ersten Seeschlacht des Großen Nordischen Krieges im Peipussee.
19. Juli: In der Schlacht bei Klissow siegen die zahlenmäßig unterlegenen Schweden unter König Karl XII. gegenüber dem sächsisch-polnischen Heer unter August dem Starken. 2.000 Sachsen werden getötet oder verletzt, und mehr als 1.000 geraten in schwedische Gefangenschaft. Auf schwedischer Seite werden 900 Soldaten getötet oder verletzt. Die Schweden erbeuten die gesamte sächsische Artillerie und den gesamten Tross mit Augusts Feldkasse mit 150.000 Reichstalern und seinem Silbergeschirr.
19. Juli: Die Russen erringen entscheidende Siege gegen die etwa 6000 Mann zählenden Schweden in Livland in den Gefechten bei Hummelshof (oder Hummelsdorf), nahe Dorpat und Marienburg in Livland, bei der nach schwedischen Angaben 840 Tote und 1000 Gefangene in der Schlacht selbst und weitere 1000 Schweden während der sich anschließenden Verfolgung zu beklagen sind.
31. Juli: Durch Augusts II. schnellen Rückzug über Sandomierz nach Thorn kann Karl XII. Krakau drei Wochen nach der Schlacht bei Klissow besetzen. Der König von Polen und Kurfürst von Sachsen August II. bietet den Schweden nach dieser Niederlage abermals Friedensverhandlungen an.
August: Arvid Axel Mardefelt übernimmt die Leitung der schwedischen Heeresoperationen in Westpolen.
Ende Herbst: Karl XII. verlagert seine Truppen in die Winterquartiere bei Sandomierz und Kasimierz bei Krakau.
August II. hält in Thorn einen erneuten polnischen Reichstag ab, auf dem ihm 100.000 Mann zugesagt wurden. Um die Gelder hierfür aufzubringen, reist August II. im Dezember nach Dresden.
15. Juni: Die Belagerung von Kaiserswerth endet mit der völligen Zerstörung und Übergabe von Stadt und Festung an die Alliierten. Nach dem Sieg der alliierten Truppen muss der Kölner Kurfürst nach weiteren Niederlagen ins Exil nach Frankreich flüchten. Die Stadt Kaiserswerth wird Johann Wilhelm, dem Kurfürsten von der Pfalz, übergeben.
10. September: Der bayerische Kurfürst Maximilian II. Emanuel eröffnet mit einem Überfall auf die Reichsstadt Ulm den „bayerisch-deutschen Krieg“ gegen das Reich. Kurz nach dem Überfall auf Ulm fallen auch Memmingen und Dillingen in die Hände des bayerischen Kurfürsten. Danach wendet er sich gemäß seinen Eroberungsplänen nach Tirol, wo er allerdings an der berüchtigten Landesverteidigung scheitert. Anschließend bedroht Max Emanuel weitere Städte und Territorien im schwäbischen und fränkischen Raum, darunter auch Neuburg an der Donau und Augsburg, schließlich sogar Regensburg.
23. Oktober: In der Seeschlacht bei Vigo besiegt eine englisch-niederländische Flotte im Spanischen Erbfolgekrieg spanisch-französische Schiffe, die aus Kuba eingetroffene Schatzgaleonen im Hafen abschirmen. Die Angreifer versenken alle gegnerischen Schiffe und erbeuten noch nicht entladenes Silber aus den Galeonen.
Heiliges Römisches Reich
18. Februar: Herzog Anton Ulrich, der sich wegen der Verleihung der Kurfürstenwürde an die jüngere Linie des Hauses Braunschweig in Opposition zum Kaiser befindet, wird durch kaiserliches Mandat seiner Mitregentschaft in Braunschweig-Wolfenbüttel enthoben.
20. März: Hannoversche und cellische Truppen marschieren in das Wolfenbüttelsche Gebiet ein, entwaffnen die Truppen und schneiden die Städte Braunschweig und Wolfenbüttel von jeder Verbindung mit dem Umland ab. Anton Ulrich flüchtet nach Gotha, und sein Bruder Rudolf August muss am 19. April in Braunschweig einen Vergleich schließen, in dem er verbindlich zusagt, sich nicht der hannoverschen Primogenitur zu widersetzen und seinen Bruder dazu zu bringen, diese Übereinkunft anzuerkennen.
5. Oktober: Nach längeren Beratungen des Regensburger Reichstages und Einholung eines Rechtsgutachtens erfolgt die offizielle Kriegserklärung des Reiches an Frankreich.
Frankreich
24. Juli: Wegen seiner grausamen Behandlung der Hugenotten wird der katholische Missionsinspektor François Langlade mit seiner Polizeitruppe von Kamisarden erschlagen. Damit beginnt ein jahrelanger blutiger Aufstand in den Cevennen. Der Bauernsohn Jean Cavalier kehrt aus Genf zurück und übernimmt rasch die Führung der Aufständischen.
14. Dezember: Aus Rache für den Tod ihres Fürsten Asano dringen 47 Rōnin in das Haus des japanischen Shogunatsbeamten Kira Yoshihisa in Edo ein und töten ihn und seine männliche Gefolgschaft.
Das Reisetagebuch Oku no Hosomichi des japanischen Dichters Matsuo Bashō wird in Kyoto erstmals gedruckt. Der Verfasser beschreibt darin eine 156 Tage dauernde Reise von Edo in dessen nördliches Hinterland. Das Tagebuch folgt als Ganzes der literarischen Form des Renga.
15./16. Mai: Ein Großbrand verwüstet die schwedische Stadt Uppsala. Das Feuer verwüstet fast die ganze Stadt. Die Domkirche, das Schloss und ein Großteil der Universitätsgebäude mit Ausnahme des Gustavianums werden beschädigt. Nicht nur die materiellen Schäden sind enorm, auch kulturelle Werte werden ein Raub der Flammen. Es dauert Jahrzehnte, bis sich die Stadt von der Katastrophe erholt hat.