National Basketball Association
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Dauer 14. Oktober 1969 – 8. Mai 1970
Saisonspiele je Team 82
Anzahl der Teams 14
Top Seed
Beste Bilanz New York Knicks
Saison MVP Willis Reed (New York Knicks)
Top scorer Jerry West (Los Angeles Lakers)
Playoffs
Eastern Division-Champion New York Knicks
Western Division-Champion Los Angeles Lakers
Finals
NBA-Meister New York Knicks
Finals MVP Willis Reed (New York Knicks)

Die NBA-Saison 1969/70 war die 24. Saison der National Basketball Association (NBA). Sie begann am Dienstag, den 14. Oktober 1969 mit dem Spiel der Seattle Supersonics bei den New York Knickerbockers und endete regulär nach 574 Spielen am Sonntag, den 22. März 1970. Die Postseason begann am Mittwoch, den 25. März und endete am Freitag, den 8. Mai mit 4—3 Finalsiegen der New York Knicks über die Los Angeles Lakers.

Saisonnotizen

  • Wichtigste Neuerung dieser Saison: Die Liga bekam ein neues Logo. Der Künstler gab freimütig zu, für das ikonische blau-weiß-rote Logo die Silhouette von Jerry West abgeändert zu haben.
  • Gegen die Teams der eigenen Division wurde sieben- oder sechsmal gespielt, gegen die Teams der anderen sechsmal. Das galt diesmal auch für die Milwaukee Bucks, die Seattle SuperSonics und die Phoenix Suns. Warum die Chicago Bulls bei Punktgleichstand mit den Phoenix Suns höher als diese geseedet waren, blieb unklar. Möglicherweise aus geographischen Gründen für die Playoffpaarungen.[1]
  • In New York setzte sich langsam die Kurzform Knicks gegenüber den Knickerbockers durch. Ein defensiv wie offensiv eingespieltes Team ohne jegliche Rampensau setzte sich nach langen Jahren als Fußabtreter an die Spitze der Liga und errang sogar den Franchiserekord von 18 Siegen in Folge.[2]
  • Erster Draft-Pick in der NBA-Draft 1969 wurde UCLA Bruin Kareem Abdul-Jabbar von der University of California, Los Angeles für die Milwaukee Bucks.[3]
  • Das 20. All-Star-Game fand am Dienstag, den 20. Januar 1970 vor 15.244 Zuschauern in Philadelphias The Spectrum statt. Red Holzmans Eastern All-Stars besiegten Richie Guerins Western All-Stars mit 142—135. All-Star Game MVP wurde Willis Reed von den New York Knicks. Jerry West wurden allein 57 Freiwürfe zugesprochen.[4]
  • Am 12. März gab es die meisten Körbe eines Spiels ohne Verlängerung: Sowohl Cincinnati Royals als auch San Diego Rockets warfen jeweils 67 Körbe. Den Atlanta Hawks gelangen am 11. Februar mit 97 die meisten Punkte einer zweiten Halbzeit.

Abschlusstabellen

Pl. = Rang,  = Für die Playoffs qualifiziert, Sp = Anzahl der Spiele, S—N = Siege—Niederlagen, % = Siegquote (Siege geteilt durch Anzahl der bestrittenen Spiele), GB = Rückstand auf den Führenden der Division in der Summe von Sieg- und Niederlagendifferenz geteilt durch zwei, Heim = Heimbilanz, Ausw. = Auswärtsbilanz, Neutr. = Bilanz auf neutralem Boden, Div. = Bilanz gegen die Divisionsgegner

Eastern Division

NBA 1969/70 (USA)
NBA 1969/70 (USA)
New York
Philadelphia
Boston
Cincinnati
Baltimore
Detroit
Milwaukee
Chicago
San Francisco
Los Angeles
Seattle
San Diego
Phoenix
Atlanta
NBA 1969/70: Western Division in Rot, Eastern Division in Blau.
Pl. Mannschaft Sp S—N % GB Heim Ausw. Neutr. Div.
1. New York Knickerbockers 82 60—22 .732 30—11 27—10 03—10 28—12
2. Milwaukee Bucks 82 56—26 .683 4 27—11 24—14 05—10 27—13
3. Baltimore Bullets 82 50—32 .610 10 25—12 19—18 06—20 21—19
4. Philadelphia 76ers 82 42—40 .512 18 22—16 16—22 04—20 20—20
5. Cincinnati Royals 82 36—46 .439 24 19—13 14—25 03—80 18—22
6. Boston Celtics 82 34—48 .415 26 16—21 13—27 05—00 16—24
7. Detroit Pistons 82 31—51 .378 29 18—20 10—25 03—60 10—30

Western Division

Pl. Mannschaft Sp S—N % GB Heim Ausw. Neutr. Div.
1. Atlanta Hawks 82 48—34 .585 25—13 18—16 05—50 24—16
2. Los Angeles Lakers 82 46—36 .561 2 27—14 17—21 02—10 24—16
3. Chicago Bulls 82 39—43 .476 9 23—10 09—25 07—80 22—18
4. Phoenix Suns 82 39—43 .476 9 22—15 12—25 05—30 24—16
5. Seattle Supersonics 82 36—46 .439 12 22—14 10—26 04—60 14—26
6. 0San Francisco Warriors0 82 30—52 .366 18 16—20 14—26 04—60 15—25
7. San Diego Rockets 82 27—55 .329 21 21—17 04—33 02—50 17—23

Ehrungen

Führende Spieler in Einzelwertungen

Kategorie Spieler Mannschaft Wert
Punkte/Spiel Jerry West Los Angeles Lakers 31,2 PpS
Wurfquote Johnny Green Philadelphia 76ers 55,9 %
Freiwurfquote Flynn Robinson Milwaukee Bucks 89,8 %
Assists/Spiel Lenny Wilkens Seattle SuperSonics 9,1 ApS
Rebounds/Spiel Elvin Hayes San Diego Rockets 16,9 RpS

70 Spiele erforderlich.
700 Körbe in 70 Spielen erforderlich. Green nahm 860 Schüsse und traf 481 mal.
350 Freiwürfe in 70 Spielen erforderlich. Robinson traf 439 von 489.

  • Mit 335 beging Jim Davis von den Atlanta Hawks die meisten Fouls. Norm van Lier von den Cincinnati Royals war mit 18 mal am häufigsten fouled out.
  • Seit dieser Saison 1969/70 werden den Statistiken in den Kategorien „Punkte“, „Assists“ und „Rebounds“ nicht länger die insgesamt erzielten Leistungen zu Grunde gelegt, sondern die Quote pro Spiel.[5]
  • Elvin Hayes von den San Diego Rockets stand in 82 Einsätzen 44,7 Minuten pro Spiel auf dem Parkett. Auch mit insgesamt 3665 Minuten hatte er die längste Einsatzzeit.
  • Den besten Punkteschnitt der Saison hatte Jerry West mit 31,1 Punkten pro Spiel bei 2309 Punkten in 74 Einsätzen. Seine Wurfquote betrug 49,7 %. Kareem Abdul-Jabbar erzielte in 82 Spielen 2361 Punkte.
  • Johnny Green machte insgesamt 1216 Punkte.
  • Flynn Robinson verwandelte mit der besten Freiwurfquote die insgesamt dreizehntmeisten Freiwürfe. Mit 647 bei einer Quote von 82,4 % warf Jerry West die meisten Freiwürfe.
  • Lenny Wilkens gewährte 9,1 Assists pro Spiel, 683 insgesamt, die meisten der Liga.
  • Elvin Hayes hatte auch die meisten Rebounds der Saison mit 1386. Wes Unseld lag mit 1370 (16,7 RpS) nur knapp hinter ihm.

Playoffs-Baum

Division-Halbfinals Division-Finals NBA-Finals
W1 Atlanta Hawks 4
W3 Chicago Bulls 1
W1 Atlanta Hawks 0
Western Division
W2 Los Angeles Lakers 4
W2 Los Angeles Lakers 4
W4 Phoenix Suns 3
W2 Los Angeles Lakers 3
E1 New York Knicks 4
E4 Philadelphia Sixers 1
E2 Milwaukee Bucks 4
E2 Milwaukee Bucks 1
Eastern Division
E1 New York Knicks 4
E3 Baltimore Bullets 3
E1 New York Knicks 4

Playoffs-Ergebnisse

Die Playoffs begannen am 25. März und wurden in der ersten Runde, den Division-Finals und den NBA-Finals nach dem Modus Modus „Best of Seven“ ausgetragen. Da jede Division nun sieben Teilnehmer besaß, gab es für die Divisionssieger nicht länger ein Freilos in der ersten Runde wie noch Jahre zuvor, stattdessen wurden sie mit den Divisionsdritten gepaart und die Zweiten mit den Vierten.

Walt Frazier von den New York Knicks gewährte 156 Assists und Wilt Chamberlain von den Los Angeles Lakers errang 399 Rebounds in der Postseason. Sein Teamkamerad Jerry West erzielte 562 Punkte. Derweil verloren die Philadelphia Sixers zwischen 1968 und 1971 9 Playoff-Heimspiele in Folge.

Das Duell zwischen den Philadelphia Sixers und den Milwaukee Bucks am 30. März sticht etwas heraus: Milwaukees 156 Punkte wurden in den Playoffs seither nur von den Boston Celtics übertroffen (um einen Punkt). Es gab den größten Vorsprung des ersten und des dritten Viertels (26 und 52), dennoch erzielten beide Teams mit jeweils 79 die meisten Punkte einer zweiten Halbzeit und die meisten Körbe eines Spiels (119). Milwaukees 67 Feldtore sind dabei Rekord (Stand: 2020).

In der Serie der Lakers gegen die Atlanta Hawks traf Jerry West 49 Freiwürfe. Nur Kobe Bryant hatte 2001 zwei mehr. Wilt Chamberlain wiederholte sein Kunststück von 195 Minuten Spielzeit in einer Vier-Spiele-Serie wie 1965 mit Jerry Lucas und Oscar Robertson.

Eastern Division-Halbfinals

Milwaukee Bucks 4, Philadelphia 76ers 1
Mittwoch, 25. März: Milwaukee 125 – 118 Philadelphia
Freitag, 27. März: Milwaukee 105 – 112 Philadelphia
Montag, 30. März: Philadelphia 120 – 156 Milwaukee
Mittwoch, 1. April: Philadelphia 111 – 118 Milwaukee
Freitag, 3. April: Milwaukee 115 – 106 Philadelphia

New York Knickerbockers 4, Baltimore Bullets 3
Donnerstag, 26. März: New York 120 – 117 Baltimore (n. 2. V.)
Freitag, 27. März: Baltimore 99 – 106 New York
Sonntag, 29. März: New York 113 – 127 Baltimore
Dienstag, 31. März: Baltimore 102 – 92 New York
Donnerstag, 2. April: New York 101 – 80 Baltimore
Sonntag, 5. April: Baltimore 96 – 87 New York
Montag, 6. April: New York 127 – 114 Baltimore

Western Division-Halbfinals

Atlanta Hawks 4, Chicago Bulls 1
Mittwoch, 25. März: Atlanta 129 – 111 Chicago
Sonnabend, 28. März: Atlanta 124 – 104 Chicago
Dienstag, 31. März: Chicago 101 – 106 Atlanta
Freitag, 3. April: Chicago 131 – 120 Atlanta
Sonntag, 5. April: Atlanta 113 – 107 Chicago

Los Angeles Lakers 4, Phoenix Suns 3
Mittwoch, 25. März: Los Angeles 128 – 112 Phoenix
Sonntag, 29. März: Los Angeles 101 – 114 Phoenix
Donnerstag, 2. April: Phoenix 112 – 98 Los Angeles
Sonnabend, 4. April: Phoenix 112 – 102 Los Angeles
Sonntag, 5. April: Los Angeles 138 – 121 Phoenix
Dienstag, 7. April: Phoenix 93 – 104 Los Angeles
Donnerstag, 9. April: Los Angeles 129 – 94 Phoenix

Eastern Division-Finals

New York Knickerbockers 4, Milwaukee Bucks 1
Sonnabend, 11. April: New York 110 – 102 Milwaukee
Montag, 13. April: New York 112 – 111 Milwaukee
Freitag, 17. April: Milwaukee 101 – 96 New York
Sonntag, 19. April: Milwaukee 105 – 117 New York
Montag, 20. April: New York 132 – 96 Milwaukee

Western Division-Finals

Los Angeles Lakers 4, Atlanta Hawks 0
Sonntag, 12. April: Atlanta 115 – 119 Los Angeles
Dienstag, 14. April: Atlanta 94 – 105 Los Angeles
Donnerstag, 16. April: Los Angeles 115 – 114 Atlanta (n. V.)
Sonntag, 19. April: Los Angeles 133 – 114 Atlanta

NBA-Finals

New York Knicks vs. Los Angeles Lakers

Wie Bob Pettit 1960 und Elgin Baylor 1962, erzielte Jerry West 1962, 1969 und 1970 in jedem der sieben Finalspiele mehr als 20 Punkte. Das gelang lediglich vier weiteren Spielern seitdem und keinem mehrfach. Tatsächlich gelang es West sogar, in 25 aufeinanderfolgenden Finalspielen zwischen dem 20. April 1966 und dem 8. Mai 1970 mehr als 20 Punkte zu erzielen. Nur Michael Jordan übertraf diese Serie um zehn.

Die meisten Feldtore einer Siebener-Serie warfen die New Yorker mit 332. Ihre 192 Assists wurden erst 1984 von ihrem Gegner selbst übertroffen. Die Lakers hatten am 6. Mai dafür mit 44 die meisten Assists eines Finalspiels. Am 1. Mai hagelte es mit 38 die meisten Punkte einer Playoff-Verlängerung. Die 22 Punkte der Lakers sind dabei Rekord (Stand: 2020).

Die Finalergebnisse:
Freitag, 24. April: New York 124 – 112 Los Angeles
Montag, 27. April: New York 103 – 105 Los Angeles
Mittwoch, 29. April: Los Angeles 108 – 111 New York (n. V.)
Freitag, 1. Mai: Los Angeles 121 – 115 New York (n. V.)
Montag, 4. Mai: New York 107 – 100 Los Angeles
Mittwoch, 6. Mai: Los Angeles 135 – 113 New York
Freitag, 8. Mai: New York 113 – 99 Los Angeles

Die New York Knicks werden mit 4—3 Siegen zum ersten Mal NBA-Meister.

Die Meistermannschaft der New York Knicks

New York Knicks
Dick Barnett, Nate Bowman, Bill Bradley, Dave DeBusschere, Walt Frazier, Bill Hosket, Phil Jackson,[Anm. 1] Don May, Captain Willis Reed, Mike Riordan, Cazzie Russell, Dave Stallworth, Johnny Warren

Head Coach Red Holzman

Anmerkungen

  1. Phil Jackson bestritt verletzungsbedingt nicht ein einziges Saisonspiel. Zum Personal gehörten außerdem Trainer Dan Whelan, Chefscout Dick McGuire, General Manager Ed Donovan, Präsident Ned Irish und Vorstandsvorsitzender Irving Mitchell Felt.

Einzelnachweise

  1. Abacus Reveals (sic!): NBA Playoffs Thru the Years: The How’s and Why’s. Auf: Celticslife—Website; ohne Ortsangabe, ohne Datum in 2019. Abgerufen am 13. September 2020 (in Englisch).
  2. N. N.: Season Review: 1969-70. The Knicks overcome Los Angeles in a seven-game classic for the championship. Auf: National Basketball Association—Website; New York, NY, 24. August 2017. Abgerufen am 20. August 2020 (in Englisch).
  3. N. N.: 1969 NBA Draft. Auf: Basketball Reference—Website; Philadelphia, PA, 2000—2020. Abgerufen am 20. August 2020 (in Englisch).
  4. N. N.: 1970 NBA All-Star Game. East 142, West 135. Auf: Basketball Reference—Website; Philadelphia, PA, 2000—2020. Abgerufen am 20. August 2020 (in Englisch).
  5. Official NBA-Guide 2016-2017, herausgegeben von Brad Weinstein. Auf: NBA Website; New York, 2016. Abgerufen am 30. Mai 2017 (in Englisch).

Siehe auch