Rozella

Rozella allomycis befällt einen Töpfchenpilz aus der Gattung Allomyces

Systematik
Klassifikation: Lebewesen
Domäne: Eukaryoten (Eukaryota)
ohne Rang: Amorphea
ohne Rang: Opisthokonta
ohne Rang: Nucletmycea
Gattung: Rozella
Wissenschaftlicher Name
Rozella
Cornu

Rozella ist eine parasitisch lebende Gattung der Opisthokonta.

Merkmale

Die Vertreter sind Parasiten und befallen vor allem Chytridiomycota und Eipilze. Sie wachsen im Inneren ihres Wirts als zellwandlose trophische Form. Zu einem bestimmten Zeitpunkt wandeln sie sich in dickwandige Ruhesporen oder in zellwandlose Zoosporangien um, die die ganze Wirtszelle ausfüllen. Sie sind holokarp, der ganze Thallus wandelt sich also in den Fruchtkörper um.[1]

Zumindest die Art Rozella allomycis weist einige ultrastrukturelle Besonderheiten auf: Die Zoosporen besitzen einen gestreiften Rhizoplasten, der das Kinetosom (den Basalkörper der Geißel) mit einem großen, kugeligen Mitochondrion verbindet. Letzteres grenzt an den helmförmigen Zellkern.[1]

Systematik

Ihre taxonomische Einordnung ist umstritten. In einer molekulargenetischen Untersuchung von 2006 bildete Rozella zusammen mit den Microsporidia die erste von den übrigen Pilzen abzweigende Klade:[2]

 Pilze 

übrige Pilze


   

Rozella


   

Microsporidia




Aufgrund dieser Unklarheiten wurde Rozella später innerhalb der Pilze als incertae sedis geführt, also keinem höheren Taxon der Pilze zugeordnet.[3]

Spätere Untersuchungen führten zu noch weitreichenderen Resultaten, nach denen Rozella 2012 nicht mehr als Teil der Pilze eingestuft wurde, sondern gemeinsam mit den Nuclearia, Fonticula und eben den Pilzen ein Taxon namens Nucletmycea bildet.[4]

Arten

Derzeit werden 24 Arten in die Gattung Rozella gerechnet:[5]

Einzelnachweise

  1. ↑ a b Timothy Y. James, Peter M. Letcher, Joyce E. Longcore, Sharon E. Mozley-Standridge, David Porter, Martha J. Powell, Gareth W. Griffith, Rytas Vilgalys: A molecular phylogeny of the flagellated fungi (Chytridiomycota) and description of a new phylum (Blastocladiomycota). Mycologia, Band 98, 2006, S. 860–871.
  2. ↑ T. Y. James et al.: Reconstructing the early evolution of Fungi using a six-gene phylogeny. In: Nature, Band 443, 19. Oktober 2006, S. 818–822. doi:10.1038/nature05110
  3. ↑ D. S. Hibbett et al.: A higher-level phylogenetic classification of the Fungi. In: Mycological research, Mai 2007; 111(5): 509-547. Epub 2007 13. März 2007. doi:10.1016/j.mycres.2007.03.004, (PDF; 1,3 MB) (Memento des Originals vom 10. Juni 2010 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.clarku.edu
  4. ↑ Adl, S. M., Simpson, A. G. B., Lane, C. E., Lukeš, J., Bass, D., Bowser, S. S., Brown, M. W., Burki, F., Dunthorn, M., Hampl, V., Heiss, A., Hoppenrath, M., Lara, E., le Gall, L., Lynn, D. H., McManus, H., Mitchell, E. A. D., Mozley-Stanridge, S. E., Parfrey, L. W., Pawlowski, J., Rueckert, S., Shadwick, L., Schoch, C. L., Smirnov, A. and Spiegel, F. W.: The Revised Classification of Eukaryotes. Journal of Eukaryotic Microbiology, 59: 429–514, 2012, PDF Online
  5. ↑ Rozella. Index Fungorum. Abgerufen am 8. November 2009.