Effects of the storage conditions on the stability of natural and synthetic cannabis in biological matrices for forensic toxicology analysis: An update from the literature
Ein Organ (von altgriechisch ὄργανον órganon, deutsch ‚Werkzeug, Sinneswerkzeug‘)[1] ist ein spezialisierter Teil (bzw. ein Subsystem) des Körpers, der sich aus unterschiedlichen Zellen und Geweben zusammensetzt. Ein Organ ist eine abgegrenzte Funktionseinheit in einem vielzelligen Lebewesen. Ein Organ geht auf eine eigene Organanlage zurück und durchläuft eine spezifische Organogenese. Das Zusammenspiel der Organe realisiert den Organismus. Organe sind funktional durch Organsysteme direkt miteinander verbunden. Grundlage von Organen sind die biologische Differenzierung („Aufgabenteilung“) der Zellen echter Vielzeller.
Abgrenzungen
Auch Einzeller besitzen strukturell abgrenzbare Bereiche mit geordneten Funktionseinheiten, die Organellen („Orgänchen“) genannt werden. Eusoziale Tiere bilden Verbände von Individuen, die sozial differenziert („arbeitsteilig“) verschiedene Aufgaben erfüllen und im homologen Sinn ‘Sozialorgane’ bilden. Gesellschaftliche, soziale Differenzierung führt zur Organisation von sozialen oder soziotechnischen Systemen.
Funktionale Klassifikation
Eine einheitliche Zuordnung von bestimmten Funktionen zu Organen ist oft problematisch, da viele Organe bei verschiedenen vielzelligen Lebewesen unterschiedliche Aufgaben übernehmen können, die bei anderen Lebewesen auf mehrere Organe verteilt sind. Ein Beispiel ist hierfür die Kieme von Fischen, die sowohl für die Atmung als auch für die Stoffausscheidung dient und somit teilweise die Funktion einer Niere ersetzt.
Organe beim Menschen
Daten auf Grundlage folgender Vergleichswerte: Alter: 20–30 Jahre, Lebensdauer: 70 Jahre, Größe: 170 cm, Gewicht: 70 kg und Körperfläche von 1,8 Quadratmeter. (Nicht berücksichtigt wurden hier die Sinnesorgane und die Geschlechtsorgane.)
Körperteil | Gewicht | Anteil |
---|---|---|
Muskeln | 30,0 kg | 43,0 % |
Skelett ohne Knochenmark | 7,0 kg | 10,0 % |
Haut und subkutanes Gewebe | 6,1 kg | 8,7 % |
Verdauungstrakt | 2,0 kg | 2,9 % |
Leber | 1,7 kg | 2,4 % |
rotes Knochenmark | 1,5 kg | 2,1 % |
Gehirn | 1,3 kg | 1,8 % |
beide Lungenflügel | 1,0 kg | 1,4 % |
Herz | 0,3 kg | 0,43 % |
beide Nieren | 0,3 kg | 0,43 % |
Milz | 0,18 kg | 0,26 % |
Schilddrüse | 0,02 kg | 0,03 % |
Gesamt | 70 kg | 100 % |
Pflanzenorgane
Unter dem Begriff Pflanzenorgane versteht man die einzelnen funktional, aber nicht rein morphologisch klassifizierbaren Teile einer Pflanze. Im Wesentlichen sind dies die verschiedenen Spross-, Blatt- und Wurzeltypen und ihrer Einzelteile sowie Metamorphosen derselben.
Analog den Funktionen tierischer Organe dienen die Pflanzenorgane den Hauptaufgaben
- Stoffaustausch,
- Stoff-/Energiespeicherung,
- Metabolismus,
- Informationsübertragung (Reizaufnahme, Reizdarstellung) und
- physischer Abgrenzung gegen die Umwelt.
Sprossachse
- Leitbündel, für den Wasser- und Nährstofftransport
- Rinde als mechanischer Schutz
- Phyllokladium Metamorphose der Sprossachse zum Zweck der Photosynthese
Blatt
- Blütenblätter zum Zweck der geschlechtlichen Fortpflanzung
- Laubblätter für die Photosynthese
Wurzel
- Rüben als Speicherorgane
- Wurzelknöllchen für Aufnahme der symbiotischen Knöllchenbakterien
- Wurzelhaare für die Wasser- und Nährstoffaufnahme
Siehe auch
Literatur
- Jörn Henning Wolf: Der Begriff „Organ“ in der Medizin. Grundzüge der Geschichte seiner Entwicklung. München 1971 (= Neue Münchner Beiträge zur Geschichte der Medizin und Naturwissenschaften, Medizinhistorische Reihe. Band 3).
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ Wilhelm Gemoll: Griechisch-Deutsches Schul- und Handwörterbuch. München/Wien 1965.