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Rafael Buschmann (* 1. März 1982 in Zabrze, Polen) ist ein deutscher ehemaliger Sportjournalist und heutiger Spielerberater.
Buschmann wuchs bis zu seinem siebten Lebensjahr in Polen auf, 1989 emigrierte er gemeinsam mit seiner Familie nach Nordrhein-Westfalen.[1] Zunächst besaß er die polnische Staatsangehörigkeit, anschließend nahm er die deutsche an. Mittlerweile lebt er im westfälischen Münster.
Buschmann studierte Germanistik, Pädagogik, Sport und Psychologie an der Westfälischen Wilhelms-Universität in Münster und schloss das Studium mit einem Staatsexamen ab. Während seines Studiums wurde er mit einem Stipendium der Studienstiftung des deutschen Volkes gefördert.[2] Danach arbeitete Buschmann als Wissenschaftlicher Mitarbeiter und Dozent am Zentrum für Lehrerbildung der Westfälischen Wilhelms-Universität in Münster. Sein wissenschaftlicher Schwerpunkt lag auf den Themenfeldern Interkulturelle Pädagogik und Integrative Politik.[3]
2010 wurde Buschmann Reporter im Sportressort von Spiegel Online, 2013 wechselte er zum Print-Magazin Der Spiegel. Er beschäftigte sich dort mit investigativen Themen, schreibt unter anderem über Wettbetrug, Korruption, Rechtsextremismus, Sicherheit.[4][5][6][7][8][9] Im Juni 2024 verließ Buschmann den Spiegel und wechselte zur Spielervermarktungs-Agentur Eurosportsmanagement.[10]
Buschmann erhielt 2016 Zugang zu 18,6 Millionen Dokumenten der Onlineaktivisten von Football Leaks.[11][12] Er teilte die Daten mit über 50 Journalisten des European Investigative Collaborations und arbeitete gemeinsam mit einem Spiegel-Team sieben Monate unter anderem an Enthüllungen über die Steuertricks von Cristiano Ronaldo,[13] Mesut Özil,[14] einer niederländisch-argentinischen Spielerberatergruppe und dem Sportvermarkter Doyen.[15] Das Spiegel TV Magazin widmete den Recherchen einen eigenen Film.[16] 2017 veröffentlichte Buschmann gemeinsam mit Michael Wulzinger das Bestseller-Buch[17][18] Football Leaks – Die schmutzigen Geschäfte im Profifußball.
Ende 2018 veröffentlichten der Spiegel und das EIC erneut eine Serie von Veröffentlichungen auf Basis der Football-Leaks-Daten, so zum Beispiel über die Pläne für eine europäische Super League,[19] Verstöße gegen das Financial Fairplay von Manchester City[20][21][22][23][24][25] und Paris Saint-Germain,[26] Gianni Infantino,[27] die ghanaische Fußballakademie Right to Dream,[28] rassistische Scoutingpraktiken bei PSG,[29] oder die Lohnfortzahlung in der britischen Women’s Super League.[30] Im September 2019 veröffentlichten Buschmann und Wulzinger mit Football Leaks 2 – Neue Enthüllungen aus der Welt des Profifußballs einen weiteren Bestseller.[31]
In die Kontroverse geriet Buschmann durch seinen Artikel „Faule Äpfel“ zur Fußball-Weltmeisterschaft 2014. Die zentrale Behauptung des Artikels ist, dass der verurteilte Spielemanipulator Wilson Raj Perumal Buschmann Stunden vor einem WM-Spiel in einem Facebook-Chat den richtigen Ausgang vorausgesagt habe. Perumal gab an, dass der Chat erst nach dem Spiel stattfand, und veröffentlichte Screenshots des Chats.[32][33] Im Juli 2019 kam im Rahmen der geplanten Beförderung Buschmanns zum Leiter des Investigativteams erneut Kritik am Artikel auf, weswegen die geplante Beförderung bis zum Abschluss einer internen Untersuchung verschoben wurde. Nach der Bekanntgabe der geplanten Beförderung verließen mit Jürgen Dahlkamp, Gunther Latsch und Jörg Schmitt die übrigen Mitglieder das Investigativteam und wechselten in andere Ressorts.[34][35] Am 25. September 2019 gab der Spiegel-Verlag bekannt, dass Buschmann auf die Beförderung verzichtet. Buschmann konnte keine Belege für seinen Artikel vorlegen und sagte aus, dass seine Screenshots verloren gegangen seien, als sein Handy in eine Pfütze gefallen sei. Wegen der fehlenden Belege wurde der Artikel aus dem Internet entfernt.[36][37]
Die Jury des Medium Magazin wählte Buschmann 2014 auf den 3. Platz der Sportjournalisten des Jahres.[38] Prämiert wurde sein Artikel über die Vernetzung von Hooligans und Rechtsextremen (Hooligans gegen Salafisten).[39]
2015 erhielt Buschmann gemeinsam mit Jürgen Dahlkamp, Jörg Schmitt, Jens Weinreich, Udo Ludwig und Gunther Latsch den Nannen-Preis in der Kategorie „Beste Investigation“[40] für die Arbeit an der „Sommermärchen-Affäre“ über die mutmaßlich gekaufte Vergabe der Fußball-Weltmeisterschaft 2006 in Deutschland.
Die Jury des Medium Magazins wählte Buschmann 2016 für seine Reportage Jagd nach Little John über den Whistleblower von Football Leaks zum „Sportjournalisten des Jahres“.[41][5][42]
Buschmann war gemeinsam mit Özlem Gezer, Guido Mingels, Takis Würger, Claas Relotius, Maik Großekathöfer und Fiona Ehlers mit dem Text Die Lebenden und die Toten 2016 für den Reporterpreis[43] und 2017 für den Nannen-Preis nominiert.
Der Verband Deutscher Sportjournalisten zeichnete Buschmann mehrfach für seine Recherchen aus.[44] Darunter sowohl für einen Text über Rechtsradikale im Ordnungsdienst von Borussia Dortmund[45] als auch für eine Reportage über ein von Spielerberatern ausgebeutetes afrikanisches Fußballtalent.[46]
Personendaten | |
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NAME | Buschmann, Rafael |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Journalist |
GEBURTSDATUM | 1. März 1982 |
GEBURTSORT | Zabrze, Polen |