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Olivier Messiaen wurde in einer literarisch geprägten Familie in Avignon geboren. Er hatte einen jüngeren Bruder, Alain. Sein Vater Pierre Messiaen war Englischprofessor und arbeitete ab 1919 über drei Jahrzehnte lang an einer Übersetzung der Werke von William Shakespeare, ein Umstand, der den jungen Olivier maßgeblich beeinflusste. Als Jugendlicher las er Shakespeare in der Übersetzung von Émile Montégut. Die Schilderung menschlicher Leidenschaften sowie die von Fabelwesen, Hexen und Gespenstern bevölkerte, märchenhaft magische Welt Shakespeares faszinierten ihn.
„Ich orientierte mich an Märchen, und Shakespeare ist manchmal ein Supermärchen, und es ist vor allem dieser Aspekt, der mich beeinflusst hat. […] Mehr als alles andere liebte ich Macbeth (wegen der Hexen und des Gespenstes Banquos) ebenso wie Puck und Ariel.“[1]
Als Kind inszenierte er Shakespeare mithilfe einer selbstgemachten Dekoration, bei der er Zellophan mit Aquarellfarben bemalte und auf Glasscheiben aufklebte. Einziger Zuschauer war sein jüngerer Bruder.[2]
Seine Mutter, die Dichterin Cécile Sauvage, hatte Vorfahren aus dem südfranzösischen Raum. Ein Gedicht an den ungeborenen Sohn, das sie während der Schwangerschaft verfasste, ist von einem pantheistischen Naturgefühl geprägt, das für den erwachsenen Olivier kennzeichnend werden sollte:
„Ich werde sagen: Ich habe diese Flamme diesen Augen gegeben, ich habe dem zweideutigen Lächeln des Mondes, dem Leuchten des Meeres, dem Samt der Pflaume diese zwei kindlichen Sterne entnommen, die sich dem Unendlichen öffnen.“
Der Einfluss der Mutter darf für die Zeit, als die Familie in Grenoble wohnte und Vater und Großvater im Krieg waren, als besonders prägend eingestuft werden. Messiaen hat in der Folge neben den musikalischen auch literarische Interessen und Fähigkeiten entwickelt. Fast alle seine Vokalwerke beruhen auf eigenen Texten. Vielen seiner Werke sind Kommentare in Form von Prosagedichten vorangestellt. Messiaen war sich der prägenden Einflüsse seiner Jugend durchaus bewusst. So nahm er eine Schallplatte mit die Gedichte seiner Mutter umrahmenden Orgelimprovisationen auf. Im Gespräch mit Claude Samuel erinnerte er sich daran:
„Der größte Eindruck, den ich empfing, kam von meiner Mutter […]; während dieser ganzen Zeit […] hat mich meine Mutter in einem Klima von Poesie und Märchen erzogen, das, unabhängig von Berufung zum Musiker, der Ursprung von all dem war, was ich später gemacht habe.“[3]
Im Jahr 1912 zogen die Messiaens nach Ambert und 1914 nach Grenoble. Messiaen betonte später häufig seine intensive Gebundenheit an diesen Ort und speziell dessen grandiose Bergwelt[4] und kaufte ein Haus südlich der Stadt. Ab dem achten Lebensjahr sind erste ungewöhnliche musikalische Interessen nachzuweisen. Messiaen begann autodidaktisch Klavier zu spielen und nach Gefühl Kanons in der Oktave zu komponieren. Bald darauf erhielt er ersten Klavierunterricht.
Relativ früh wurde er mit den Klavierwerken Ravels(Gaspard de la nuit) und Debussys(Estampes) vertraut, die beide später für seine eigene kompositorische Entwicklung wichtig wurden. Zu Weihnachten wünschte er sich Opernpartituren von Mozart, Gluck, Berlioz und Wagner. Früh zeigte sich mit dem katholischen Glauben eine weitere Leitlinie seines späteren Denkens und Schaffens. Schon als Kind kaufte er sich theologische Bücher. Das Verhältnis zwischen Phantasie, Musik, Theater und Religion beschrieb er später in folgenden Worten:
„Es ist unbestreitbar, dass ich in den Wahrheiten des katholischen Glaubens diese Verführung durch das Wunderbare hundertfach, tausendfach multipliziert wiedergefunden habe, und es handelte sich nicht mehr um eine theatralische Fiktion, sondern um etwas Wahres.“[3]
Nach der Rückkehr des Vaters zog die Familie für kurze Zeit nach Nantes. Neben verschiedenen, wechselnden Klavierlehrern wurde vor allem der Harmonieunterricht bei Jehan de Gibon wichtig, der ihn mit Debussys damals noch als progressiv empfundener Oper Pelléas et Mélisande bekannt machte. Messiaen bekannte später, dass dieses Werk auf ihn wie eine blitzartige Offenbarung gewirkt habe und ihn wie kein anderes beeinflusst habe.
Im Herbst 1919 wurde der Vater an das Pariser Lycée Charlemagne berufen, so dass ein abermaliger Wechsel des Wohnortes anstand. Für den jungen Olivier begann hier der Unterricht an einer der berühmtesten musikalischen Ausbildungsstätten der damaligen Zeit, dem Pariser Konservatorium.
Ausbildung am Pariser Konservatorium
Von 1919 bis 1930 studierte Messiaen am Conservatoire. Hier besuchte er mehrere Klassen und wurde durch den ganz eigenen Stil des Konservatoriums, der durch Traditionen und die Tätigkeit der Lehrer bestimmt wurde, stark geprägt. Im Gegensatz zu anderen Schülern empfand Messiaen nie das Bedürfnis, aus dem Schulzwang auszubrechen, und noch sehr viel später erwähnte er seine ehemaligen Lehrer mit dem größten Respekt. Klavierunterricht erhielt Messiaen von Georges Falkenberg.
Sein Harmonielehrer Jean Gallon legte den Grundstein für die Chromatik und die Fiorituren, die Messiaen später in seinen Werken reich zur Geltung brachte. Für seine Studien in Harmonielehre erhielt er 1924 einen zweiten Preis. Im Fugenstudium bei Georges Caussade war Messiaen erfolgreicher. Hier erhielt er 1926 einen ersten Preis in Kontrapunkt und Fuge. Bei seinem Lehrer für Klavierbegleitung, César Abel Estyle, entwickelte Messiaen die Kunst des Improvisierens, wofür er 1927 wieder einen ersten Preis erhielt.
Aufgrund seiner Fähigkeiten im Improvisieren wurde Messiaen schließlich in die Orgelklasse von Marcel Dupré geschickt. Dieser Lehrer war für ihn von großer Bedeutung, und so machte sich Messiaen dessen Virtuosität zu eigen und entwickelte diese bis zur Vollkommenheit weiter. Hierfür wurde er 1929 mit einem doppelten ersten Preis in Orgelspiel und Orgelimprovisation belohnt.
Ein weiterer wichtiger Lehrer Messiaens war Maurice Emmanuel, bei dem er Musikgeschichte studierte. Emmanuel beeinflusste Messiaen stark durch die Beschäftigung mit altgriechischer Musik und Metrik sowie durch die Praxis des Harmonisierens von gregorianischen Melodien. Auf beides griff Messiaen später in seinen Kompositionen zurück – beispielsweise in La Nativité du Seigneur, wo er zum Teil Stücke des gregorianischen Repertoires chromatisch abwandelte.
Die Kompositionsklasse von Paul Dukas mit Olivier Messiaen zur Rechten sitzend
In der Kompositionsklasse von Paul Dukas, der für Messiaen ebenfalls von großer Bedeutung war, erhielt er 1930 seinen letzten ersten Preis, bevor er das Konservatorium mit einem zusätzlichen Diplom höherer musikalischer Studien verließ. Weitere Lehrer waren Noël Gallon, der Bruder von Jean Gallon, der Klavier, Harmonielehre, Fuge, Kontrapunkt und Orchestration unterrichtete, sowie Joseph Baggers, bei dem sich Messiaen als Schlagzeuger ausbildete.
Während seiner Zeit am Pariser Konservatorium wurde Messiaen jedoch nicht nur musikalisch geformt. Seine Eltern förderten seine Freude am Theater, indem sie mit ihm in zahlreiche Aufführungen gingen. Außerdem wurde durch sie eine gute Allgemeinbildung angestrebt, was für Schüler des Konservatoriums eher selten war.
„In der Zeit, als mein Vater zum Professor in Paris ernannt wurde, hatte ich die große Freude daran, Monumente, Museen und Kirchen zu besuchen; meine ersten Besuche der Notre-Dame (…) haben ohne Zweifel Einfluss auf meine Laufbahn ausgeübt. Ich bin noch immer geblendet von den wunderbaren Farben dieser Fenster des Mittelalters (…) das ist die Natur selbst in ihrer außerordentlichsten Äußerung.“[5]
Organist und Komponist
1931 übernahm er die Organistenstelle an der Kirche La Trinité (Paris), die er 60 Jahre lang innehatte. Wenngleich die Hauptaufgabe Messiaens in der liturgischen Begleitung während der Messe bestand, so hatte er doch auch die Möglichkeit, eigene Improvisationen zu spielen. Als ihn dies jedoch zu ermüden begann, schrieb er die Messe de la Pentecôte, in der er all seine früheren Improvisationen zusammenfasste. Schon dieses Werk ging weit über das hinaus, was man üblicherweise bei einem Gottesdienst in der Kirche hörte. Die Gemeinde verstand Messiaens eigene Musik nicht und empörte sich über die Modernität und ätherische Entrücktheit seiner frühen Orgelstücke, die er als komponierender Organist schrieb.
Im Paris der frühen 1930er Jahre traf er sich im Salon der niederländischen Komponistin Rosy Wertheim regelmäßig mit den Komponistenkollegen Elsa Barraine, Arthur Honegger, Jacques Ibert und Darius Milhaud. 1932 heiratete Messiaen die Geigerin und Komponistin Claire Delbos, Spitzname Mi, die wenige Jahre nach der Geburt des Sohnes Pascal (geb. 1937) von einem Nervenleiden befallen wurde und 1959 starb. Für Delbos schrieb Messiaen u. a. den Vokalzyklus Poèmes pour Mi und einige Violinstücke. Zusammen mit André Jolivet, Yves Baudrier und Jean-Yves Daniel-Lesur gilt Messiaen als Gründer der Gruppe Jeune France, einer Gruppe von Komponisten, die sich 1936 formierte. Im selben Jahr, 1936, begann Messiaen seine Lehrtätigkeit. Er unterrichtete Blattspiel am Klavier an der École Normale de Musique de Paris und Orgelimprovisation an der Schola Cantorum.
Der Krieg hat tiefe Spuren in Messiaens Schaffen hinterlassen.
„Seine Musik bekommt unvermittelt einen noch größeren Ernst, der sich in den Monaten des Leidens einstellte und apokalyptische Visionen hervorbrachte.“[7]
Nach seiner Rückkehr nach Paris wurde Messiaen 1941 zum Lehrer am Conservatoire ernannt. Er unterrichtete Harmonielehre auf einem sehr hohen Niveau. Als er 1943 Guy-Bernard Delapierre wiedertraf, den er in der Kriegsgefangenschaft kennengelernt hatte, begann er in dessen Wohnung private Analysekurse zu geben. Dies bewog den Direktor des Conservatoire dazu, Messiaen eine Analyseklasse im Konservatorium zu übertragen. So lehrte Messiaen ab 1947 Analyse, Ästhetik und Rhythmus.
Wichtige Werke für seine Lehre waren die Bücher Vingt Leçons d’harmonie (1939) und Technique de mon langage musical (1944). Das Erstere ein Heft mit Stilübungen, die die Kompositionstechnik großer Meister der Vergangenheit nahebringen konnten. Das Zweite ein Lehrbuch, in dem Messiaen seine wichtigsten harmonischen und rhythmischen Neuerungen darlegt.
Am 1. Juli 1961 heiratete Messiaen die Pianistin Yvonne Loriod, die bereits 1941 Schülerin seiner Klasse am Conservatoire gewesen war und fortan auch als eine der wichtigsten Interpreten seiner Musik galt.
Das Unterrichten in einer Kompositionsklasse war Messiaen von der leitenden Behörde zunächst untersagt worden, da er eines skandalträchtigen Modernismus verdächtigt wurde. Erst 1966 durfte er die Kompositionsklasse am Conservatoire übernehmen und wurde zum Professor für Komposition ernannt. Laut Messiaen selbst war diese Klasse so etwas wie eine Klasse zur Superkomposition. So behandelte er besonders Inhalte, die seiner Meinung nach in den anderen Kompositionsklassen zu kurz kamen, wie zum Beispiel das Studium der exotischen, antiken und ultramodernen Musik sowie Orchestration und Rhythmus. Seine Lehrtätigkeit am Konservatorium beendete Messiaen im Jahr 1978. Er bildete in dieser Zeit ganze Generationen von wichtigen Komponisten des 20. Jahrhunderts aus. So war er unter anderem der Lehrer von Pierre Boulez, Alexander Goehr, Jean-Louis Petit, Karlheinz Stockhausen, Mikis Theodorakis und Iannis Xenakis.
Messiaens Einfluss als Komponist der klassischen Moderne beeinflusste auch außereuropäische Komponisten und reichte bis in den südpazifischen Raum. Zu seinen Studierenden am Pariser Conservertoire gehörten etwa die Neuseeländer Robin Maconie und Jenny McLeod.[8] Maconie sandte Messiaen Schallplattenaufnahmen von neuseeländischen Vogelstimmen, u. a. von Bellbird und Tūī, die Messiaen in seiner musikalischen Vision des Himmlischen Jerusalem ('Couleurs de la Cité Céleste') verwendete; die Stimmen von Tūī und Kākāpo fanden Eingang in sein letztes Werk 'Concert a Quatre'.[9]
1992 starb Messiaen in Clichy-la-Garenne an chirurgischen Komplikationen. Kurz danach fand die Premiere der zweiten Produktion von Saint François d’Assise bei den Salzburger Festspielen statt, die vom Regisseur Peter Sellars unter der musikalischen Leitung von Esa-Pekka Salonen verwirklicht wurde.
Über all diese verschiedenartigen Inspirationen hinaus ist seine Musik von spiritueller Energie und einem tiefen, katholischen Glauben geprägt. Er bezeichnete sich außerdem als Synästhetiker, der Klänge mit Farben assoziierte:
„Mein heimliches Verlangen nach feenhafter Pracht in der Harmonie hat mich zu diesen Feuerschwertern gedrängt, diesen jähen Sternen, diesen blau-orangen Lavaströmen, diesen Planeten von Türkis, diesen Violettönen, diesem Granatrot wuchernder Verzweigungen, dieser Wirbel von Tönen und Farben in einem Wirrwarr von Regenbögen.“[14]
“When I hear music, and equally when I read it, to see inwardly, in my mind’s eye, colors which move with the music, and I sense these colors in an extremely vivid manner.”[15]
In der Literatur finden sich widersprüchliche Einschätzungen, ob es sich bei Messiaen um einen Synästhetiker im engeren Sinne handelte oder nicht.
Messiaen zeichnete auf Weltreisen Vogelrufe auf – er war in der Lage, ungefähr 700 Vogelrufe zu unterscheiden – und verwendete diese unter anderem in den Klavierwerken Catalogue d’Oiseaux 1956–1958, La fauvette des Jardins 1970 und Petites Esquisses d’Oiseaux 1986, im Jardin du sommeil d’amour aus der Turangalîla-Sinfonie 1946–1948, im Orchesterwerk Des Canyons aux Étoiles 1971–1974 sowie in außergewöhnlich komplexer Form im sechsten Bild Le Prêche aux Oiseaux seiner Oper Saint François d’Assise. Bezogen auf seine auf Vogelstimmen beruhenden Kompositionen erläuterte Messiaen:
„Angesichts so vieler entgegengesetzter Schulen, überlebter Stile und sich widersprechender Schreibweisen gibt es keine humane Musik, die dem Verzweifelten Vertrauen einflößen könnte. Da greifen die Stimmen der unendlichen Natur ein.“
Seine sieben „Modi mit begrenzten Transpositionsmöglichkeiten“ systematisieren die bereits aus der Musik von Franz Liszt, Claude Debussy, Alexander Skrjabin, Maurice Ravel und Béla Bartók bekannten distanziellen Oktavteilungen (das heißt gleichstufige bzw. periodisch-alternierende Intervallketten) und verwenden diese als „flächendeckendes“ Skalenmaterial für lange distanzharmonische Verläufe. Messiaen postulierte auch einige „Spezialakkorde“, wie zum Beispiel den akustischen Achtklang „Akkord der Resonanz“ oder den diatonischen Siebenklang „Akkord auf der Dominante“ und viele andere mehr.
Ferner entwickelte er Multiplikations- und Divisionsreihen für seine Rhythmik; er nannte seine symmetrischen rhythmischen Formeln „nicht umkehrbare Rhythmen“. Mit seinem Klavierstück Mode de valeurs et d’intensités initiierte er 1949 die serielle Musik. Vor allem in seinem Spätwerk wie dem Orgelzyklus Livre du Saint-Sacrement, 1984/85, werden die entwickelten Techniken kombiniert und ordnen sich – genauso wie in seinen drei Orgelzyklen aus den dreißiger Jahren – einem zumeist geistlichen Thema unter. In seinen Kompositionen verwendete er auch ungewöhnliche Instrumente, wie die Ondes Martenot.
Olivier Messiaen stellte einige seiner Kompositionstechniken bereits 1944 in der Abhandlung Technique de mon langage musical dar (Deutsch 1966). Diesen Ideen blieb er trotz Verfeinerung der Techniken sein ganzes weiteres Leben weitgehend treu. Dies führte zu einem in sich geschlossenen, unverkennbaren „Messiaen-Stil“, der sich durch alle seine Werke zieht.
Werke
Werke (nach Besetzung)
Bühnenwerk
Saint François d’Assise (Scènes Franciscaines). Oper in 3 Akten (8 Bildern) für Soli, Chor und Orchester (1975–1983). Libretto: Olivier Messiaen. Uraufführung am 28. November 1983 in Paris; Dirigent war Seiji Ozawa. Es folgten Aufführungen in Salzburg, Leipzig, Berlin, Amsterdam, San Francisco, erneut in Paris und bei der Ruhrtriennale (Bochum). Am 1. Juli 2011 wurde die Oper in Zusammenarbeit mit dem österreichischen Aktionskünstler Hermann Nitsch (Inszenierung) und Kent Nagano (Dirigent) in München erstaufgeführt. Am 11. Juni 2023 war Premiere an der Staatsoper Stuttgart unter der Regie von Anna-Sophie Mahler[16].
Vokalwerke
Deux Ballades de Villon für Gesang und Klavier (1921), unveröffentlicht
La Mort du Nombre für Sopran, Tenor, Violine und Klavier (1930), 13’, Durand
Trois Mélodies für Sopran und Klavier (1930), Durand
Messe für 8 Sopranstimmen und 4 Violinen (1933), unveröffentlicht
Vocalise für Sopran und Klavier (1935), 4’, Leduc
Poèmes pour Mi für Sopran und Klavier (1936) bzw. für Sopran und Orchester (1937), 28’, Durand
O Sacrum Convivium! Motette für vierstimmigen gemischten Chor oder für Sopran solo und Orgel (1937), 3–4’, Durand
Chants de Terre et de Ciel (Messiaen) für Sopran- und Klavier (1938), Durand
Chœurs pour une Jeanne d’Arc für große und kleine Chöre (1941), unveröffentlicht
Trois petites Liturgies de la présence divine (Messiaen) für Klavier, Ondes martenot, 36-stimmigen Frauenchor, Schlagzeug und Streicher (1943–1944), 40’, Durand
Harawi – Chant d‘amour et de mort (Messiaen) für Sopran und Klavier (1945), 60’, Durand
Chant des déportés für Chor und Orchester (1945).
Cinq Rechants (Messiaen) für zwölfstimmigen gemischten Chor (1948), 17’, Salabert,
La Transfiguration de Notre Seigneur Jésus-Christ für gemischten Chor, Klavier, Violoncello, Flöte, Klarinette, Vibraphon, Marimbaphon, Xylorimba und Orchester (1965–1969), 90’, Leduc
Orchesterwerke
Fugue en re mineur für Orchester (1928), unveröffentlicht
Le Banquet eucharistique für Orchester (1928), unveröffentlicht
Les Offrandes oubliées für Orchester (1930), 11’, Durand
Simple Chant d‘une âme für Orchester (1930), unveröffentlicht
Le Tombeau resplendissant für Orchester (1931), ?
Hymne au Saint Sacrement für Orchester (1932), 13’, Broude Brothers
Concert à quatre für Flöte, Oboe, Violoncello, Klavier und Orchester, (1992) unvoll., vollendete Version von Yvonne Loriod-Messiaen, George Benjamin und Heinz Holliger, 27’, Leduc.
Kammermusik
Thème et variations für Violine und Klavier (1930), 10’, Leduc
Fantaisie für Violine und Klavier (1933), unveröffentlicht
Deux monodies en quarts de ton für Ondes Martenot (1938), unveröffentlicht
Fête des belles eaux für sechs Ondes Martenot (1938), unveröffentlicht
Trois petites Liturgies de la présence divine (Messiaen) für Klavier, Ondes martenot, 36-stimmigen Frauenchor, Schlagzeug und Streicher (1943–1944), 40’, Durand
La Fauvette des jardins für Klavier (1970), 34 1/2’, Leduc
Le Tombeau de Jean-Pierre Guésec für Horn (1971), Leduc
Des Canyons aux étoiles... für Klavier, Horn, Xylorimba, Glockenspiel und Orchester (1971–1974), 92’, Leduc
Saint François d’Assise, Scènes Franciscaines – Opéra en trois actes et huit tableaux (1975–1983; Libretto: Messiaen) für Soli, Chor und Orchester, Leduc
Petites Esquisses d’oiseaux für Klavier (1986), 45’, Leduc
Un Vitrail et des oiseaux für Klavier, Holz- und Blechbläser und Schlagzeug (1986), 9’, Leduc
La Ville d’en haut für Holz- und Blechbläser, Klavier und Schlagzeug, (1986), 12’, Leduc
Un sourire für Orchester (1989).
Éclairs sur l’Au-delà … für Orchester (1987–1991)
Concert à quatre für Flöte, Oboe, Violoncello, Klavier und Orchester, (1992) unvoll., vollendete Version von Yvonne Loriod-Messiaen, George Benjamin und Heinz Holliger, 27’, Leduc.
Unveröffentlichte Werke
La Dame de Shalott für Klavier (1917), unveröffentlicht
Deux Ballades de Villon für Gesang und Klavier (1921), unveröffentlicht
Les seins coupés de Ste. Agathe, für Orgel (1923)
La Tristesse d’un grand ciel blanc für Klavier (1925), unveröffentlicht
Esquisse Modale für Orgel (1927), unveröffentlicht
Fugue en re mineur für Orchester (1928), unveröffentlicht
L‘Hôte Aimable des âmes für Orgel (1928), unveröffentlicht
Le Banquet eucharistique für Orchester (1928), unveröffentlicht
Variations écossaises für Orgel (1928), unveröffentlicht
Simple Chant d‘une âme für Orchester (1930), unveröffentlicht
Fantaisie für Violine und Klavier (1933), unveröffentlicht
Messe für 8 Sopranstimmen und 4 Violinen (1933), unveröffentlicht
Deux monodies en quarts de ton für Ondes Martenot (1938), unveröffentlicht
Fête des belles eaux für sechs Ondes Martenot (1938), unveröffentlicht
Chœurs pour une Jeanne d’Arc für große und kleine Chöre (1941), unveröffentlicht
Musique de scene pour un Œdipe für Ondes Martenot (1942), unveröffentlicht
Timbres-durées (zusammen mit Pierre Henry) für Tonband (1952), unveröffentlicht
Schriften
Technique de mon langage musical (Technik meiner musikalischen Sprache). Text- und Notenband, Paris 1944. Dt. Übersetzung des Textteils von Sieglinde Ahrens, Paris 1966.
Traité de rythme, de couleur et d‘ornithologie. 7 Bde., Paris 1994–2002.
Literatur
Siglind Bruhn: Messiaens musikalische Sprache des Glaubens. Theologische Symbolik in den Klavierzyklen „Visions de l’Amen“ und „Vingt Regards sur l’Enfant-Jésus“. Edition Gorz, Waldkirch 2006, ISBN 3-938095-04-0.
Siglind Bruhn: Olivier Messiaen, Troubadour. Liebesverständnis und musikalische Symbolik in „Poèmes pour Mi“, „Chants de terre et de ciel“, „Trois petites Liturgies de la présence divine“, „Harawi“, „Turangalîla-Sinfonie“ und „Cinq Rechants“. Edition Gorz, Waldkirch 2007, ISBN 978-3-938095-07-2.
Siglind Bruhn: Messiaens „Summa theologica“. Musikalische Spurensuche mit Thomas von Aquin in „La Transfiguration“, „Méditations“ und „Saint François d’Assise“. Edition Gorz, Waldkirch 2008, ISBN 978-3-938095-09-6.
Karin Ernst: Der Beitrag Olivier Messiaens zur Orgelmusik des 20. Jahrhunderts. Hochschulverlag, Freiburg im Breisgau 1980, ISBN 3-8107-2010-0 (Digitalisat (PDF-Datei; 9,4 MB)).
Serge Gut: Le groupe Jeune France. Yves Baudrier, Daniel Lesur, André Jolivet, Olivier Messiaen. Honoré Champion, Paris 1977, ISBN 2-85203-030-6.
Peter Hill, Nigel Simeone: Messiaen. Übersetzung aus dem Englischen von Birgit Irgang. Schott, Mainz 2007, ISBN 978-3-7957-0591-6.
Theo Hirsbrunner, Deutsches und französisches Musikdenken am Beispiel von Schönberg und Messiaen. In: Archiv für Musikwissenschaft. 55/1998, S. 72–86.
Theo Hirsbrunner: Olivier Messiaen. Leben und Werk. 2. Auflage. Laaber Verlag, Laaber 1999, ISBN 3-89007-139-2.
Stefan Keym: Farbe und Zeit – Untersuchungen zur musiktheatralen Struktur und Semantik von Olivier Messiaens „Saint François d’Assise“. Olms, Hildesheim 2002, ISBN 3-487-11661-8.
Stefan Keym/Peter Jost (Hrsg.): Olivier Messiaen und die „französische Tradition“. Dohr, Köln 2013.
Anne Liebe: Zahl, Wort und Spiel im Klavierwerk von Olivier Messiaen (= Musikwissenschaftliche Publikationen. Band 39). Olms Verlag, Hildesheim 2013, ISBN 978-3-487-14695-9.
Jürgen Maehder: Orchesterbesetzung und Klangfarbendisposition in Olivier Messiaens Orchesterwerken. In: Walter Kläy/Ivana Rentsch/Arne Stollberg (a cura di): Dialoge und Resonanzen ─ Musikgeschichte zwischen den Kulturen. Theo Hirsbrunner zum 80. Geburtstag. text + kritik, München 2011, S. 225–237.
Olivier Messiaen: Musikalisches Glaubensbekenntnis. In: Melos. Band 12, 1958, S. 381–385 (Volltext).
Almut Rößler: Beiträge zur geistigen Welt Olivier Messiaens. Mit Original-Texten des Komponisten. Gilles & Francke, Duisburg 1984, ISBN 3-921104-87-4.
Thomas Daniel Schlee, Dietrich Kämper (Hrsg.): Olivier Messiaen: La Cité céleste – Das himmlische Jerusalem. Über Leben und Werk des französischen Komponisten. Wienand, Köln 1998, ISBN 3-87909-585-X.
Robert Sholl: Olivier Messiaen : a critical biography, London : Reaktion Books, 2024, ISBN 978-1-78914-865-7
Klaus Schweizer: Olivier Messiaen, „Turangalîla“-Symphonie. „Meisterwerke der Musik“. Band 32. Fink, München 1982.
Julian Christoph Tölle: Olivier Messiaens „Éclairs sur l’Au-Delà“. Die Christlich-Eschatologische Dimension des Opus Ultimum. Peter Lang, Bern/Frankfurt/New York 1999.
Traugott Timme: Zur Liturgizität der Orgelmusik Oliver Messians. Die Rolle der Cantus-firmus-Bindung in der liturgischen Orgelmusik. Musik und Kirche. Bärenreiter, Kassel [ca. 1981], S. 296–302.
Willi Vogl: Tradition und Transformation: Historische Fundstücke in der Musik Oliver Messiaens. In: Franziska Seils, Michael F. Runowski (Hrsg.): Das Licht des Himmels und der Brunnen der Geschichte. Festschrift Volker Bräutigam. Ortus Musikverlag, Beeskow 2004, ISBN 3-937788-00-X.
Filme
Olivier Messiaen. La liturgie de cristale. Regie: Olivier Mille, Frankreich 2007.
Die Stimme der Vögel. Olivier Messiaen, Komponist und Ornithologe. Ein Film von: Holger Preuße und Philipp Quiring, Deutschland, SWR-ARTE 2022.[17]
↑Theo Hirsbrunner: Olivier Messiaen. Leben und Werk. Laaber 1988, S. 41.
↑Martin Lodge: The French influence on New Zealand Music. Hrsg.: Martin Piquet und Francine Tolron. Université Paris Dauphine, Paris 2006.
↑Norman Franke: 'Dreams of Birds...' Olivier Messiaen's New Zealand connections. In: Emma Neale und Lynley Edmeades (Hrsg.): Strong Words. The best of Landfall Essay Competition. Nr.3. University of Otago Press, Dunedin 2023, ISBN 978-1-990048-57-9.
↑Académicien décédé: Olivier Messiaen. Académie royale des Sciences, des Lettres et des Beaux-Arts de Belgique, abgerufen am 22. Oktober 2023 (französisch).
↑Zitat aus Messiaen: Die Technik meiner musikalischen Sprache
↑Zitat nach: Jonathan W. Bernard: Messiaen’s Synaesthesia. The correspondence between colour and sound structure in his music. In: Music Perception. Band 4, Nr. 1, 1986, S. 41.