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Die Alte Pinakothek (altgriechisch πινακοθήκη pinakothḗkē, deutsch ‚Saal, wo man Gemälde aufbewahrt‘)[1] ist ein 1836 eröffnetes Kunstmuseum der Bayerischen Staatsgemäldesammlungen im Kunstareal München. Sie stellt unter anderem Gemälde von Malern des Mittelalters bis zur Mitte des 18. Jahrhunderts aus und ist eine der bedeutendsten Galerien der Welt. Das Gebäude wurde 1826–1836 von Leo von Klenze als modernster Museumsbau des 19. Jahrhunderts errichtet, im Zweiten Weltkrieg beschädigt und 1952–1957 von Hans Döllgast in veränderter Form wiederhergestellt.
; vonGegenüber der Alten Pinakothek befindet sich die Neue Pinakothek mit Werken des späten 18., des gesamten 19. und des beginnenden 20. Jahrhunderts. Neben der Pinakothek der Moderne und dem Museum Brandhorst mit Werken des 20. und 21. Jahrhunderts sowie dem Türkentor und weiteren Einrichtungen bilden sie zusammen das Kunstareal.
Die Geschichte der Pinakothek beginnt im 16. Jahrhundert, als Herzog Albrecht V. von Bayern (reg. 1550–1579) durch den Baumeister Wilhelm Egckl 1563–1567 die damalige Kunstkammer (heutige Alte Münze) errichten ließ. Bereits zuvor hatte sein Vater Herzog Wilhelm IV. (reg. 1508–1550) ab 1528 eine Reihe von Historienbildern in Auftrag gegeben, darunter die berühmte „Alexanderschlacht“ von Albrecht Altdorfer. Wilhelms Urenkel Maximilian I. (reg. 1597–1651) bestellte unter anderem 1616 bei Peter Paul Rubens vier große Jagdszenen[2] und erwarb insbesondere auch Werke Albrecht Dürers. So erhielt er 1627 durch sanften Druck auf die Nürnberger Stadtväter das Werk Die vier Apostel, das der Maler seiner Vaterstadt geschenkt hatte. Der Kurfürst ließ die Stadt wissen, dass er das Werk gerne hätte und einen abschlägigen Bescheid als „einen sondern hohen Despect“ nehmen würde. Er musste jedoch seinerseits während der schwedischen Besatzung im Dreißigjährigen Krieg Verluste hinnehmen, da einundzwanzig Gemälde aus der kurfürstlichen Wunderkammer nach Stockholm gebracht wurden, von denen nur fünf zurückgebracht werden konnten.
Sein Enkel Maximilian II. Emanuel (reg. 1679–1726) erwarb als Statthalter Spaniens in den Niederlanden zahlreiche holländische und flämische Bilder. So kaufte er 1698 in Antwerpen bei Gisbert van Colen alleine 12 Bilder von Peter Paul Rubens und 13 von Van Dyck, wobei die Bilder von Rubens aus dem persönlichen Nachlass des Künstlers stammten und daher gar nicht zum Verkauf bestimmt waren. Unter Max Emanuels Nachfolgern wurden die Ankäufe auf Grund des angespannten Haushalts weitgehend eingestellt.
Ein ebenso umsichtiger Sammler niederländischer Malerei war Max Emanuels pfälzischer Vetter, der Düsseldorfer Kurfürst Johann Wilhelm (reg. 1690–1716), dem die von seinem Großvater Wolfgang Wilhelm (reg. 1614–1653) gegründete Düsseldorfer Galerie ihre wertvollsten Schätze verdankte. Die in ganz Europa tätigen Kunstagenten Johann Wilhelms hatten den Auftrag, lieber die ganze ihnen zur Verfügung stehende Geldsumme für ein hervorragendes Gemälde als für mehrere mittelmäßige auszugeben. Als Brautgeschenk bekam er durch seine Gattin Anna Maria Luisa de’ Medici Raffaels berühmte „Heilige Familie aus dem Hause Canigiani“. Allein 32 Bilder aus seiner Rubenssammlung befinden sich heute in der Alten Pinakothek. Die Mannheimer Galerie war eine Gründung von Johann Wilhelms Bruder, Kurfürst Karl Philipp (reg. 1716–1742), und wurde von seinem Nachfolger Karl Theodor (reg. 1742–1799) wesentlich erweitert, der ebenfalls eine Schwäche für niederländische Malerei hatte. So erwarb er unter anderem Rembrandt van Rijns „Heilige Familie“.
Die Zweibrücker Sammlung, die 1793 vor den anrückenden französische Truppen von Schloss Karlsberg zunächst nach Mannheim und dann nach München gebracht wurde, ging aus der Privatsammlung Christian von Mannlichs (1741–1822) hervor, die ihm Herzog Karl August (reg. 1775–1795) abgekauft hatte; neben deutschen, flämischen und holländischen Bildern enthielt sie auch Werke jüngerer französischer Maler, darunter die „Rübenputzerin“ von Chardin und Bouchers „Ruhendes Mädchen“ (Marie-Louise O’Murphy). Auch Karl Augusts Bruder König Max I. Joseph (reg. 1799–1825) sammelte Gemälde, unter anderen war er Besitzer eines der 37 erhaltenen Gemälde von Jan Vermeer. Die „Frau mit Waage“ wurde jedoch von den Erben 1826 verkauft – bevor der Nachfolger Ludwig I. die Pinakothek errichten ließ. Heute gehört das Bild der National Gallery in Washington.[3]
Nach der Vereinigung von Bayern und der Pfalz kamen dann auch die pfälzischen Sammlungen in die bayerische Gemäldegalerie, da sie vor den französischen Revolutionsheeren in Sicherheit gebracht werden mussten, so die Galerien von Mannheim (1798) und Zweibrücken (1799) sowie zuletzt 1806 mit der Abtretung des Herzogtums Berg auch die reichhaltige Düsseldorfer Sammlung. Einbußen erlitt die Sammlung dagegen kurze Zeit später durch den Raubzug Napoléon Bonapartes, so hing Altdorfers „Alexanderschlacht“ dann im Badezimmer des Kaisers. Nur 27 der zahlreichen beschlagnahmten Bilder gelangten nach seinem Sturz nach München zurück. So befindet sich von den vier großen Tierjagden, die Maximilian I. einst bei Rubens bestellte, nur noch die „Nilpferdjagd“ in München. Mit der Säkularisation in Bayern kamen gleichzeitig jedoch viele Bilder aus den aufgehobenen Klöstern in königlichen Besitz, wovon insbesondere die Sammlung altdeutscher Meister profitierte.
König Ludwig I. von Bayern (reg. 1825–1848) ließ schließlich durch Kunstagenten zahlreiche Meisterwerke aufkaufen. Er sammelte mit Vorliebe altdeutsche Bilder und Werke der italienischen Renaissance. 1827 erwarb Ludwig die Sammlung der Brüder Sulpiz und Melchior Boisserée mit 216 altdeutschen und altniederländischen Meistern; 1828 gelang dem König auch der Kauf der Sammlung des Fürsten Wallerstein mit 219 Werken oberdeutscher und schwäbischer Malerei. Dazu kamen Ankäufe in Italien, z. B. Raffaels „Madonna mit dem Vorhang“. Die fürstliche Sammlung spiegelt somit den Geschmack der jeweiligen Sammlerpersönlichkeiten wider. So erklären sich die anderswo unerreichbaren Stärken ebenso wie die deutlichen Lücken im Bestand der Wittelsbacher Galerie. Das Museum wurde am 16. Oktober 1836 eröffnet.[4] 1838 erschien der erste Gemäldekatalog von Johann Georg von Dillis, der auch für die Ausstellungskonzeption für die Sammlung in der Alten Pinakothek verantwortlich war. Mit der Eröffnung der Neuen Pinakothek 1853 wurde die bisherige Pinakothek zur Alten Pinakothek umbenannt.[5] Nach Ludwig I. wurden nur noch vereinzelt Meisterwerke durch den Staat angekauft. 1852 wurden durch die Schleißheimer Versteigerung sogar 1000 Bilder abgestoßen, darunter Dürers „Anna Selbdritt“ (heute Metropolitan Museum, New York) und Grünewalds „Maria-Schnee-Tafel“ (heute Freiburg/Br.). Erst ab 1875 mit der Ernennung von Franz von Reber (1834–1919, im Amt 1875–1909) zum Leiter der Galerie erfuhr die Pinakothek wieder mehr Aufmerksamkeit.
Die Zeit der großen Ankäufe war jedoch vorbei, auch wenn von Reber und sein Nachfolger Hugo von Tschudi (1851–1911, im Amt 1909–1911) wieder einige herausragende Bilder für die Pinakothek erwarben. So gelangten beispielsweise Leonardo da Vincis „Madonna mit der Nelke“ oder El Grecos „Entkleidung Christi“ nach München. Mit Tschudis Nachfolgern Friedrich Dörnhöffer (im Amt 1912–1933) und Ernst Buchner (Erste Amtszeit 1933–1945) gelang besonders der Erwerb weiterer altdeutscher Bildnisse, unter anderem von Christoph Amberger, Martin Schaffner und Hans Baldung. Auch wurde beispielsweise 1917 das „Schlaraffenland“ von Peter Bruegel d. Ä. erworben.
Kurz nach Beginn des Zweiten Weltkriegs wurden die Bilder ausgelagert, so dass keine Verluste entstanden. Erst in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts wurden gezielt Bestandslücken geschlossen, insbesondere durch Sammeltätigkeit und Neuerwerbungen von Banken, die mit der Pinakothek verbunden waren und die erworbenen Schätze der Pinakothek als Dauerleihgaben zur Verfügung stellten. Insbesondere gelangen zahlreiche Ankäufe von Bildern des 18. Jahrhunderts. Ab 1966 wurden hierbei insbesondere Leihgaben der Bayerischen Hypotheken- und Wechselbank hinzuerworben, u. a. Lancrets „Vogelkäfig“ und Bouchers „Madame de Pompadour“. 1988 wurden mehrere Dürer-Werke durch ein Säure-Attentat von Hans-Joachim Bohlmann schwer beschädigt, sie wurden anschließend in jahrelanger Arbeit restauriert. Im Jahre 1990 gelang die Erwerbung von Dierick Bouts’ „Ecce agnus dei“.
Die Alte Pinakothek ist Teil der Bayerischen Staatsgemäldesammlungen und untersteht deren Leiter. Das Amt wird seit dem 1. April 2015 von Bernhard Maaz bekleidet. Hauptförderer ist neben dem Land Bayern, als Träger des Museums[6], der Pinakotheks-Verein (Verein zur Förderung der Alten und Neuen Pinakothek in München e. V.). Dessen Kuratoriumsvorstand ist Franz Herzog von Bayern, Schirmherren sind der jeweils amtierende deutsche Bundespräsident, der bayerische Ministerpräsident und der Chef des Hauses Wittelsbach. Vorsitzende des Vereins ist Elisabeth Prinzessin zu Sayn-Wittgenstein-Berleburg, ihre Stellvertreter sind Gerd Amtstätter und Oliver Kasparek.[7] Satzungsziel des Vereins sind vor allem Ankäufe weiterer Kunstwerke für die Münchner Pinakotheken.
Es bestand seit den Zeiten Kurfürst Karl Theodors am Hofgarten ein Galeriebau, aber wegen des Raummangels waren die Kunstwerke der königlichen Sammlung über verschiedene Schlösser verteilt und konnten vom Volk nicht besichtigt werden. Ludwig I. systematisierte nicht nur die Sammlungstätigkeit, sondern fühlte sich Anfang der 1820er Jahre aus dem Ideal der Volksbildung heraus verpflichtet, die Kunstschätze für die Öffentlichkeit zugänglich zu machen. Daher beauftragte er seinen Hausarchitekten Leo von Klenze mit dem Bau eines Museumsgebäudes am nördlichen Stadtrand Münchens. Bei der Grundsteinlegung am 7. April 1826 hielt Karl Schorn eine Rede, an deren Ende alle Anwesenden den Ruf „Heil unserm König Ludwig!“ anstimmten.[8] Im Herbst 1836 war das Gebäude fertiggestellt.[9] Es wurden zu Beginn rund 2.000 Gemälde ausgestellt.[10]
Die Alte Pinakothek war bei der Eröffnung der größte Museumsbau der Welt[11] und durch den Einsatz von Oberlichtern und der zweckmäßigen Unterbringung von Nordlichtkabinetten für die damalige Zeit bautechnisch wie konzeptionell weit fortgeschritten. Bereits das Äußere der Pinakothek hebt sich deutlich von den üblichen schlossartigen Museumsbauten des frühen 19. Jahrhunderts ab und steht in engem Zusammenhang mit der Funktion und Gliederung des Gebäudes als Museum. Es handelt sich um den ersten reinen Galeriebau der Welt, speziell für die Präsentation von Gemälden konzipiert.[12] So wurde der Bau zum Vorbild für weitere Galerien in ganz Europa.
Nach starker Beschädigung vor allem des Mittelteils in den Jahren 1943 und 1944 wurde die Pinakothek von 1952 bis 1957 durch Hans Döllgast wiederhergestellt. Hierbei verlegte er den Haupteingang an die Nordseite, ersetzte die Loggien an der Südseite durch Treppen, und baute das Vestibül, das Haupttreppenhaus und den Stiftersaal an der Ostseite zu Ausstellungssälen um. Einen Bombentreffer in der Südfassade verschloss Döllgast mit einer Plombe, die durch Form und Farbe vom Klenze-Bau abweicht. Die Art des Wiederaufbaus, welche die Zerstörung sichtbar lässt, wird in der Denkmalpflege meist als eine herausragende Leistung angesehen, ist in der Öffentlichkeit aber bis heute umstritten. Auch der Kunsthistoriker und Klenze-Biograph Adrian von Buttlar kritisiert die Art des Wiederaufbaus:
„So schlicht und nobel Döllgasts Nachkriegsreparatur der Münchner Pinakothek in formaler Hinsicht erscheint, so bedauerlich bleibt bis heute sein zerstörender Eingriff in den logischen Organismus von Klenzes Gesamtkunstwerk, indem er den Haupteingang an die nördliche Langseite verlegte, die Loggien durch neue Monumentaltreppen ersetzte und Vestibül, ehemaliges Treppenhaus und Stiftersaal zu Ausstellungsräumen umbaute.“[13]
Die Ausstellungsräume befinden sich im Erdgeschoss sowie im ersten Obergeschoss. Der Großteil der Werke ist im ersten Obergeschoss ausgestellt. Bei den Räumlichkeiten wird zwischen Sälen und Kabinetten unterschieden; in den Sälen werden vornehmlich bedeutende oder große Kunstwerke ausgestellt, während in den kleineren Kabinetten an der Seite zum Skulpturenpark kleinere und weniger bekannte Bilder ausgestellt werden.
Belegung der Räume in Erdgeschoss und Hochparterre:
Belegung der Räume im Obergeschoss, dem hauptsächlichen Ausstellungsraum:
Eine neue Wandbespannung bekleidet seit Herbst 2008 die Säle im Obergeschoss der Alten Pinakothek mit einer in Lyon gewebten und gefärbten Seide (Seidenfaille). Die neue Farbgebung in Grün und Rot greift zurück auf die Gestaltung der Säle, wie sie seit der Erbauungszeit der Alten Pinakothek und bis weit in das 20. Jahrhundert vorherrschend war. Schon für König Ludwig I. von Bayern und seinen Architekten Leo von Klenze bedeutete die Verwendung einer Wandbespannung alternierend in Rot und Grün die Weiterführung einer Tradition, die bis auf die Altmeistergemälde des späten 16. Jahrhunderts in vielen der großen Gemäldegalerien Europas (Florenz, London, Madrid, St. Petersburg, Paris, Wien) zurückgeht und dort bis heute existiert. Die bestehenden Neubespannungen wurden aus Spenden finanziert (Stiftungen, Privatpersonen, Vereine). Von 1994 bis 1998 fand eine Generalsanierung statt. In den Jahren 2016 bis 2018 wurde die Pinakothek Zug um Zug außen renoviert, dabei wurden jeweils betroffene Ausstellungssäle gesperrt.
Mehr als 700 Gemälde[14] der mehrere tausend Bilder umfassenden Sammlung sind in den 19 Sälen und 47 Kabinetten ständig ausgestellt; dazu kommen Wechselausstellungen. Die folgende Aufstellung enthält einige bedeutende Werke:
Die Alte Pinakothek besitzt die umfangreichste Sammlung an altdeutscher Malerei, darunter Werke von Stefan Lochner („Anbetung des Kindes“ 1445, „Maria mit Kind auf der Rasenbank um 1440 und „Flügelaußenseiten eines Altares“ mit den Hl. Maria Magdalena und Katharina, sowie den vier Marschällen Gottes um 1440–45)[15] , Michael Pacher („Kirchenväteraltar“ um 1480), Martin Schongauer („Die Heilige Familie“ 1475/1480), Albrecht Dürer („Selbstbildnis im Pelzrock“ 1500, der Paumgartner-Altar um 1503 und Die vier Apostel“ 1526), Hans Baldung Grien („Markgraf Christoph von Baden“ 1515), Albrecht Altdorfer („Laubwald mit dem Heiligen Georg“ um 1510, „Geburt Mariä“ um 1520, „Donaulandschaft mit Schloss Wörth“ nach 1520, „Maria mit dem Kind in der Glorie“ um 1525, „Susanna im Bade“ 1526 und „Die Alexanderschlacht“ 1529)[16], Lucas Cranach d. Ä. („Kreuzigung Christi“ 1503), Hans Holbein d. Ä. (Sebastiansaltar: „Martyrium des hl. Sebastian“ 1516), Hans Burgkmair d. Ä. („Kreuzigungsaltar“ 1519), Matthias Grünewald („Die hl. Erasmus und Mauritius“ um 1520), Hans Holbein d. J. („Derich Born“ um 1533), Barthel Beham („Maria Jacobäa von Baden“ 1533), Hans von Aachen („Sieg der Wahrheit“ 1598), Adam Elsheimer („Der Brand von Troja“ 1600 und die „Flucht nach Ägypten“ 1609), Johann Liss („Tod der Kleopatra“ um 1622) sowie Joachim von Sandrart („Der November“ aus der Serie der Monatsbilder 1643).
Die Sammlung an altniederländischen Gemälden gehört zu den erlesensten der Welt und enthält Meisterwerke unter anderem von Rogier van der Weyden („Columba-Altar“, um 1455), Dierick Bouts („Ecce Agnus Dei“, ca. 1462), Hans Memling („Die Sieben Freuden Mariens“, 1480), Lucas van Leyden („Maria mit dem Kinde, der hl. Maria Magdalena und einem Stifter“, 1522), Gerard David („Die Anbetung der Könige“, 1523), Adriaen Isenbrant („Ruhe auf der Flucht“, um 1520), Jan Gossaert, gen. Mabuse („Danae“, 1527), Marinus van Reymerswaele („Ein Steuereinnehmer mit seiner Frau“, 1538) sowie Hieronymus Bosch („Fragment eines Jüngsten Gerichts“, um 1515). Die Alte Pinakothek besitzt auch eine der drei erhaltenen Repliken des verschollenen Gemäldes „Das Wahre Antlitz Christi“ von Jan van Eyck (vor 1500).
Von vielen Wittelsbacher Fürsten gesammelt bildet die Sammlung holländischer Barockmalerei einen Schwerpunkt der Galerie mit Werken zahlreicher Meister wie Hendrick Goltzius („Venus und Adonis“, 1614), Rembrandt van Rijn („Selbstbildnis“, 1629; „Die Heilige Familie“, um 1633; „Kreuzabnahme“, um 1633), Pieter Lastman („Odysseus und Nausikaa“, 1619), Frans Hals („Bildnis des Willem van Heythuysen“, um 1625), Carel Fabritius („Selbstbildnis“, 1650), Ferdinand Bol („Die Vorsteher der Amsterdamer Weingilde“, 1659), Pieter Claesz („Stilleben mit Zinnkanne“, um 1635), Adriaen van Ostade („Ausgelassene Bauern in einer Schenke“, ca. 1635), Salomon van Ruysdael („Flußlandschaft mit Fähre“, um 1630), Jacobus Vrel („Straßenszene mit Personen im Gespräch“, nach 1633), Gerard Terborch („Ein Knabe floht seinen Hund“, um 1655), Willem van de Velde d. J. („Ruhige See“, 1655), Karel Dujardin („Die kranke Ziege“, um 1665), Jacob van Ruisdael („Eichen an einem Gießbach“, um 1675), Emanuel de Witte („Familienbildnis“, 1678) und Adriaen van der Werff („Spielende Kinder unter einer Herkules-Skulptur“, 1687).
Die Sammlung flämischer Meister nimmt die zentralen Säle der Pinakothek ein und umfasst unter anderen Hauptwerke von Pieter Brueghel d. Ä. („Schlaraffenland“ 1566), Jan Brueghel d. Ä. („Seehafen mit Predigt Christi“, 1598), Peter Paul Rubens („Der Höllensturz der Verdammten“, 1620/21) („Das Große Jüngste Gericht“, 1617) („Das Kleine Jüngste Gericht“, um 1620) („Löwenjagd“, 1621), Anthonis van Dyck („Selbstbildnis“, um 1621) („Susanna und die beiden Alten“, um 1622), Adriaen Brouwer („Kartenspielende Bauern in einer Schenke“, um 1631), Jacob Jordaens („Der Satyr beim Bauern“, nach 1620) sowie Jan Siberechts („Viehweide mit schlafender Frau“, 1660).
Die Rubenssammlung mit 72 Bildern ist die weltweit größte in einer ständigen Ausstellung. Das Gemälde Das Große Jüngste Gericht ist dabei das größte ausgestellte Gemälde des Museums.
Die Sammlung beginnt mit Werken der italienischen Gotik, darunter Giottos berühmtes „Abendmahl“ (kurz nach 1306), danach sind alle Malschulen der italienischen Renaissance und des Barock präsent mit Werken unter anderem von Masolino da Panicale („Maria mit Kind“, um 1435), Fra Angelico („Grablegung Christi“, um 1438), Fra Filippo Lippi („Verkündigung Mariae“, ca. 1450), Leonardo da Vinci („Madonna mit der Nelke“, um 1473), Antonello da Messina („Annunciata“, 1474), Sandro Botticelli („Beweinung Christi“, um 1490), Domenico Ghirlandaio („Maria mit dem Kinde und den hll. Dominikus, Johannes dem Täufer und Johannes Evangelist“, um 1494), Luca Signorelli („Maria mit dem Kinde“, 1495/1498), Lorenzo Lotto („Die mystische Vermählung der hl. Katharina“, um 1505), Raffael („Die hl. Familie aus dem Hause Canigiani“, um 1505), („Madonna Tempi“, 1507), („Madonna mit dem Vorhang“, 1514), Tizian („Die Eitelkeit der Welt“, um 1515); („Die Dornenkrönung“, um 1570), Jacopo Tintoretto („Vulkan überrascht Venus und Mars“, um 1555), Paolo Veronese („Amor mit zwei Hunden“, 1575/1580), Federico Barocci („Christus und Magdalena“, 1590), Bartolomeo Manfredi („Dornenkrönung Christi“, um 1609), Orazio Gentileschi („Martha tadelt ihre Schwester Maria“, um 1620), Carlo Saraceni („Vision des hl. Franziskus“, um 1620), Guido Reni („Die Himmelfahrt Mariä“ 1631/42), Luca Giordano („Ein cynischer Philosoph“, um 1660), Canaletto („Piazetta in Venedig“, um 1730), Giovanni Battista Tiepolo („Die Anbetung der Könige“, 1753) und Francesco Guardi („Regatta auf dem Canale della Giudecca“, um 1784).
Trotz der engen Beziehungen der Wittelsbacher zu Frankreich, ist die Sammlung französischer Gemälde die zweitkleinste Sammlung der Alten Pinakothek geblieben, mit Werken von Nicolas Poussin („Midas und Bacchus“, um 1627), Sébastien Bourdon („Ein römischer Kalkofen“, um 1637), Claude Lorrain („Seehafen bei aufgehender Sonne“, 1674), Nicolas Lancret („Der Vogelkäfig“, 1735), Jean Siméon Chardin („Rübenputzerin“, um 1740), Jean Marc Nattier („Die Marquise de Baglion als Flora“, 1746), Maurice-Quentin de la Tour („Mademoiselle Ferrand meditiert über Newton“, 1752), Jean-Étienne Liotard („Das Frühstück“, um 1754), Claude Joseph Vernet („Orientalischer Seehafen bei Sonnenaufgang“, 1755), François Boucher („Madame de Pompadour“, 1756), Jean-Honoré Fragonard („Mädchen mit Hund“, um 1770) und anderen.
Obwohl die Abteilung „Spanische Malerei“ die kleinste der Alten Pinakothek ist, sind alle großen Meister vertreten, darunter El Greco („Entkleidung Christi“, um 1595), De la Cruz („Infantin Isabella Clara Eugenia von Spanien“, 1599), Velázquez („Junger spanischer Edelmann“, um 1625), Jusepe de Ribera („Hl. Bartholomäus“, um 1635), Zurbarán („Die Grablegung der hl. Katharina von Alexandrien auf dem Berg Sinai“, um 1636), Alonso Cano („Die Muttergottes erscheint dem hl. Antonius“, um 1645), Murillo („Trauben- und Melonenesser“, 1645) („Bettelknaben beim Würfelspiel“, um 1670) sowie Claudio Coello („Hl. Petrus von Alcäntara wandelt über den Fluß Quandiana“, um 1690). Die Bilder von Francisco de Goya wurden in die Neue Pinakothek eingegliedert.
In loser Folge zeigt die Alte Pinakothek Sonderausstellungen, die konzeptionell weitgehend an die ständige Ausstellung angelehnt sind. Bisherige Sonderausstellungen waren unter anderem:[17]
Koordinaten: 48° 8′ 54″ N, 11° 34′ 12″ O